Ochs und Esel

Jetzt vor Weihnachten werden in Privathäusern und Kirchen die Krippen vorbereitet. Peter Hausberger stellt in seinen Morgengedanken die Frage nach der Herkunft zweier sehr bekannter Krippenfiguren.

Morgengedanken 10.12.2019 zum Nachhören (bis 9.12.2020):

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Viele Kirchen haben wertvolle Krippen, jetzt im Advent werden sie hervorgeholt und begutachtet. Unsere junge Kirche in Salzburg-St.Paul hat eine immer neue Krippe. Jedes Jahr fertigen die Kinder des Pfarrkindergartens Figuren an, die kleinen ein Schaf oder ein Bäumchen, die Schulanfängerkinder die Hauptpersonen der Szene rund um die Krippe: Maria und Josef, das Kind, den Verkündigungsengel, Hirten, die Weisen aus dem Osten und auch Ochs und Esel. Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien bringen die Kinder ihre Figuren in die Kirche. Im Rahmen einer kleinen Feier wird die Krippe aufgebaut. Nach den Weihnachtsferien darf jedes Kind seine Figur mit nach Hause nehmen.

Peter Hausberger
ist katholischer Pfarrer von Salzburg-St. Paul

Der Prophet Jesaja

In den Ouvertüren der Evangelien nach Matthäus und Lukas sind die bekannten Personen der Krippe erwähnt. Aber Ochs und Esel nicht. Woher kommen sie? Sie wurden hinzugefügt aus einem Wort des großen Propheten Jesaja. (Jes 1,3) „Der Ochs kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn“. Der Prophet Jesaja schimpft die Mitglieder seines Volkes, weil sie Gott links liegen lassen. Die Nutztiere, Ochs und Esel haben mehr Verstand. Sie wissen, wohin sie gehören und wer ihr Herr ist. Die Menschen, so der Prophet, sie vergessen Gott.

Dieses Verses wegen werden Ochs und Esel an die Krippe gestellt. Auf heute übertragen könnte das heißen: Damit wir nicht vergessen, dass wir alles Gott verdanken, sollten wir uns, wie der Prophet Jesaja sagt, ein Beispiel an Ochs und Esel nehmen.