Die Schafe im Krippenspiel

In der Weihnachtgeschichte sind sie absolute Nebendarsteller – und doch haben sie eine Bedeutung...

Morgengedanken 11.12.2019 zum Nachhören (bis 10.12.2020):

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Die fast 30 Jahre alten großen Plüsch-Schafe, Begleiter der Hirten des St. Pauler Krippenspiels, waren schon recht abgenutzt. Neue mussten her. Denn was sind Hirten ohne Schafe?

Ingrid Leitner
ist Pastoralassistentin in der katholischen Pfarre Salzburg-St.Paul

Teil der Botschaft

Voriges Jahr hat ein 12 Jahre altes handwerklich geschicktes Mädchen gemeinsam mit einer pensionierten Handarbeitslehrerin drei neue Schafe genäht. Diese haben sich im Spiel auch vorgestellt. Auch heuer sind die Schafe wieder die Lieblinge der Kinder. In unserem aktuellen Stück, das wir für die Kinderkrippenfeier proben, dürfen die Schafe in Bezug auf die göttliche Anwesenheit in Gestalt des Engels sogar achtsamer und sehender sein als die Hirten.

Uns ist bewusst, dass die Schafe in der Ouvertüre des Lukasevangeliums, das die Geburt Jesu erzählt, unwichtig sind. Sie dienen dazu, die Szene zu komplettieren. Hirten halten Nachtwache bei den Schafen. Da tritt ein Engel des Herrn zu ihnen und verkündet ihnen eine große Freude: In der Stadt Davids ist der Retter geboren, der Christus, der Herr. Die Hirten eilen hin und finden Maria und Josef und das Kind. Der Evangelist Lukas verwendet das Bild von den Hirten und Schafen, um an David zu erinnern. David – so erzählt es das Alte Testament (1 Sam 16) – war gerade beim Hüten der Schafe, als ihn Samuel im Auftrag Gottes zum König salbte. Der Tradition nach erwartete man aus dem Geschlecht Davids den künftigen Messias. So sind die Hirten und die Schafe Teil der Botschaft, dass Jesus der Christus, der Messias ist.