„Ich glaube, hilf meinem Unglauben“

Eine Überschrift, ein Titel, ein Motto – am Beginn steht oft etwas Programmatisches. So auch am Beginn dieses Jahres, 2020. So will es die protestantische Tradition.

Morgengedanken 2.1.2020 zum Nachhören (bis 1.1.2021):

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Es ist ein schöner Brauch für evangelische Christen, dass sie ein biblischer Vers durch ein Jahr begleitet. Diese sogenannte Jahreslosung lautet für 2020: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“. Zu finden ist sie im Markusevangelium im 9. Kapitel.

Marco Uschmann
ist evangelischer Theologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Die Saat“

Ohne Wenn und Aber

Zweifel gehören zum Leben dazu, so wie das Amen in der Kirche. Und das ist gut so, denn wer zweifelt, der zeigt, dass er ein waches Auge hat und nicht blindlings alles glaubt und allem vertraut. Zweifel gehören auch zum Glauben dazu. Das zeigt der Satz vom Vater eines kranken Kindes, mit dem er sich an Jesus wendet und um Heilung bittet. Zugleich aber sagt der Vater, dass er glaubt. Was denn nun? Beides stimmt, denn auch der Glaube ist lebendig und verändert sich – beinahe jeden Tag. So wie das Leben.

Eines aber ist gewiss: Jesu Versprechen, den Menschen beizustehen, gilt ohne Wenn und Aber. Immer. Darauf können die Menschen vertrauen. Bei allem angebrachten Zweifel im Leben bleibt Gottes Geschenk und Zusage, die Menschen zu begleiten und ihnen beizustehen. Manchmal fällt es schwer, darauf zu vertrauen. Besonders in diesen Momenten dürfen die Menschen auf sein Versprechen vertrauen. So, wie es der Vater im Bibelvers sagt. Mit diesen Worten lässt es sich getrost in das neue Jahr gehen.