Gute Vorsätze

Haben Sie sich schon an das neue Datum gewöhnt? 2020 schreiben wir jetzt. Gerade ein paar Tage ist das neue Jahr jung. Und doch zeigt es schon - sagen wir: erste Abnutzungserscheinungen.

Morgengedanken 3.1.2020 zum Nachhören (bis 2.1.2021):

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Gute Vorsätze haben Hochkonjunktur zum Jahreswechsel. Statistisch gesehen werden die meisten am dritten Tag gebrochen. Das ist heute.

Marco Uschmann
ist evangelischer Theologe und Chefredakteur der Zeitschrift „Die Saat“

Der Mensch ist wichtig

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, dem zu begegnen: Die eine ist, sich dessen bewusst zu sein und alles daran zu setzen, auch heute die guten Vorsätze durchzuhalten. Das ist natürlich wünschenswert. Zugleich kann man aber fragen, warum so viele gute Vorsätze heute ihren ersten Knacks bekommen. Ich vermute, das liegt daran, weil viele Menschen sich einfach zu viel zumuten. Sei es zu viel Sport, sei es, zu wenig zu essen oder was auch immer zu viel oder zu wenig. Scheitern ist nicht schön, aber auch nicht schlimm.

Und hier kommt die zweite Möglichkeit ins Spiel – sich nämlich dessen bewusst zu werden: Man hat sich – vielleicht nicht zum ersten Mal – zu viel vorgenommen. Ich glaube, das ist allzu menschlich. Indem Gott aber selbst Mensch geworden ist, ist ihm Scheitern nicht fremd. Ganz im Gegenteil. Er hegt eine große Sympathie für Menschen, die nicht so gut klarkommen im Leben. Das geht so weit, dass er sagt: „Ich bin bei euch und begleite euch.“ Die guten Vorsätze sind ihm egal – aber der Mensch, der ist ihm wichtig.