Gegenseitiger Respekt

Die Weihnachtsferien sind vorbei, die Schule hat begonnen. Im Admonter Stiftsgymnasium ist Pater Thomas Stellwag-Carion nicht nur Direktor, sondern er unterrichtet auch. Ihm ist es wichtig, dass Lehrer und Schüler durch gegenseitigen Respekt zu einem wirklich fruchtbaren Miteinander kommen.

Morgengedanken 8.1.2020 zum Nachhören (bis 7.1.2021):

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Seit vielen Jahren darf ich an unserem Admonter Stiftsgymnasium die Fächer Italienisch und Religion unterrichten. Bei uns ist es üblich, dass – wenn ein Lehrer eine Klasse betritt - zum einen die Schülerinnen und Schüler sich von den Plätzen erheben, andererseits aber auch der Lehrer einen Moment vor der Klasse stehen bleibt: Zeichen des gegenseitigen Respekts, des sich gegenseitig Ernst-Nehmens

P. Thomas Stellwag-Carion
ist Novizenmeister in Stift Admont in der Steiermark

Alle Menschen ehren

Respekt, Achtsamkeit, Ehrfurcht – das sind Begriffe, die sich wie ein roter Faden durch die Regel des Hl. Benedikt, die Lebensordnung der Mönche, ziehen. Auf den ersten Blick vielleicht „altmodische“ Dinge; und doch sind sie – so meine ich – für das Zusammenleben unbedingt notwendig. Wo ich mich akzeptiert und respektiert, ernst genommen und angenommen fühle, da kann ich sein. Ehrfurcht vor Gott, vor dem Bruder, vor allem Geschaffenen ist so ein Kernpunkt der Spiritualität des Hl. Benedikt – und erstreckt sich selbstverständlich auch auf alle Menschen, die uns anvertraut sind: Die jungen Leute in der Schule, die vielen Menschen in den Pfarren.

In unserem gemeinschaftlichen Leben stehen wir unter dem hohen Anspruch, zu versuchen, in unserem Mitbruder Christus zu erkennen. Sie können sich vorstellen, dass das nicht immer ganz einfach ist, dem anderen trotzdem seine Würde zu lassen, ihn doch zu ehren, ja, ALLE Menschen zu ehren ist ein Meisterstück christlichen Lebens.