Berge: Ruinen einer zerbrochenen Welt

Peter Allmaier nimmt für seine heutigen Betrachtungen Anleihen in der Natur.

Morgengedanken 12.1.2020 zum Nachhören (bis 11.1.2021):

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„Die Berge sind die Ruinen einer zerbrochenen Welt“. Dieses Wort von Thomas Burnet aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts hat mich in den letzten Tagen wieder sehr berührt.

Peter Allmaier
ist Dompfarrer in Klagenfurt

Große Geschichte

Dieser Theoretiker zu Fragen der Entstehung des Weltalls ist viel gewandert und hat die Natur bestaunt. Er hat die Berge mit den Ruinen einer Burg verglichen. Auch wenn nur mehr ein Teil der Grundmauern steht, kann man sich vorstellen, wie großartig das Gebäude einmal war. Und dann erzählt man sich Geschichten von großen Ereignissen, von Hochzeiten und Friedensschlüssen, die in diesen Mauern stattgefunden haben. Der Wanderer steht dann ganz ergriffen inmitten der Ruine. Ein ähnliches Gefühl der Ergriffenheit hatte Thomas Burnet beim Betrachten der Berge erfasst. Er dachte an die große Schöpfung Gottes und an die vielen Geschichten, die von Gottes Wirken in dieser Welt erzählen.

„Die Berge sind die Ruinen einer zerbrochenen Welt“. An dieses Wort musste ich in den letzten Tagen öfters denken, wenn ich die verschneiten Berge gesehen habe. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie in diesen heutigen Tag gehen und beim Anblick eines Berges einmal kurz innehalten und sich selbst als Teil einer großen Geschichte Gottes mit der Welt begreifen.