Vogelperspektive

Um die Dinge im Heute einordnen zu können, braucht es mitunter Vergleiche aus prähistorischen Zeiten. Und die führen mitunter auch zu Göttlichem.

Morgengedanken 17.1.2020 zum Nachhören (bis 16.1.2021):

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Fünf Wissenschaftler steigen in die Grube. Sie suchen eine Echse, die aufgrund von Atomtests zu einer Riesenechse mutiert ist. Es wird gesagt, die Riesenechse sei hier gewesen, doch nichts ist zu finden. Da schwenkt die Kamera in die Vogelperspektive und man sieht die fünf Wissenschaftler von oben, wie sie in der Grube arbeiten. Und man sieht, warum sie nichts finden, denn die Grube ist nichts anderes als der Fußabdruck von Godzilla.

Peter Allmaier
ist Dompfarrer in Klagenfurt

Mit den Augen Gottes

Roland Emmerichs gleichnamiger Film aus dem Jahr 1998 nimmt mit dieser Szene nicht nur die Angst vor den nicht mehr kontrollierbaren Folgen von Genmutationen auf, sondern er animiert zu einem interessanten Perspektivenwechsel. Die Menschen verlieren sich in immer kleinere Details und finden immer weniger. Das gilt auch für die Gottsuchenden. Wenn Sie ihr Leben wie von oben betrachten könnten, dann würde sich die ganze Welt als Fußabdruck Gottes zeigen. Sie suchen ihn im Detail des Alltags und nehmen kaum wahr, wie sehr Sie in seiner Gegenwart leben.

Ziehen Sie sich heute einmal ganz bewusst zum Gebet zurück. Beim Gebet lernt man die Welt mit den Augen Gottes zu sehen. Vielleicht werden Ihnen die Augen aufgehen. Diese Vogelperspektive auf Ihr eigenes Leben möge Sie heute durch den Tag begleiten.