Langeweile

Viele haben das Gefühl, dass unser Leben immer schneller an uns vorüberzieht. Dabei wäre es doch so wichtig, sich auch einmal bewusst Zeit freizuhalten.

Morgengedanken 22.1.2020 zum Nachhören (bis 21.1.2021):

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Zu den Arten der Zeit gehört unweigerlich auch die Langeweile. Im Gegensatz zur Muße, dem bewussten, genüsslichen Nichtstun, wird sie als unangenehm und unlustvoll empfunden. Die Tatsache, nichts zu tun zu haben ist wohl nicht der Grund für die lange Weile, denn manchmal haben wir nichts zu tun und langweilen uns keineswegs. Leere Zeit, also Langeweile entsteht erst dann, wenn wir nichts zu tun haben, obwohl wir glauben, etwas zu tun haben zu müssen oder zu wollen.

Margit Hauft
ist ehemalige Vorsitzende der katholischen Frauenbewegung

Erfüllte Zeit

War es vielleicht sonst manchmal eher belastend, in vielfältiger Weise um Hilfe gebeten zu werden, fühlen wir uns plötzlich als „nicht mehr gefragt“, „nicht mehr gebraucht.“ Ein aktiver Umgang mit der empfundenen Leere kann aber sogar neue Lebensfreude bringen. Das bewusste Erfahren von Selbstständigkeit durch das Loslassen von bisherigen Verantwortlichkeiten zum Beispiel, das Aushalten von Alleinsein und das Genießen von Stille aber auch das Stehen zum Kind in sich, die Freude an spontanen Entschlüssen, ohne gleich zu sagen: „In meinem Alter macht man das doch nicht mehr…“

Schlichtweg: sich selbst Gutes gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. All das kann dabei helfen, aus der leeren Zeit nicht nur eine gefüllte sondern letztlich eine erfüllte zu machen.