Frieden in der Gesellschaft

In den heutigen Morgengedanken von Olivier Dantine hören Sie, wie wichtig es ist, den Frieden in der Gesellschaft zu bewahren.

Morgengedanken 1.2.2020 zum Nachhören (bis 31.1.2021):

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75 Jahre gab es keinen Krieg auf österreichischem Gebiet. Das ist ein Grund zur Dankbarkeit, denn eine so lange Periode ohne kriegerische Handlungen ist keine Selbstverständlichkeit. In anderen Weltregionen mussten wir im vergangenen Jahrzehnt sehen, wie schnell Kriege ausbrechen können.

Olivier Dantine
ist Superintendent der evangelischen Kirche A. B. für Salzburg und Tirol

Versöhnung

Ich möchte damit keine Angst verbreiten. Österreich ist ein Land, in dem die staatlichen Organe gut funktionieren und der soziale Frieden relativ ausgeprägt ist. Ich halte daher die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Gesellschaft für sehr gering. Viele aber haben das Gefühl, dass sich vermehrt Gräben auftun. Dieses Gefühl kommt wohl auch daher, dass die Bereitschaft schwindet, sich in Diskussionen ernsthaft mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Wenn von solchen Gräben die Rede ist, folgt oft das Bekenntnis, Brücken über diese Gräben hinweg zu bauen. Aber wie kann das gelingen?

Ich glaube, dass aus der christlichen Tradition ein wichtiger Impuls kommen kann: Es ist das Wort „Versöhnung“. Versöhnung meint nicht das Wegwischen aller Gegensätze, sondern einander zu respektieren trotz aller Gegensätze. Wichtige Grundlagen dabei: sich selbst und die eigene Haltung immer wieder in Frage zu stellen und das Gegenüber nicht auf seine vermeintlichen Fehler festzunageln. Das ist manchmal mühsam. Aber was wir mit Versöhnung gewinnen können, ist viel größer: Sie ist ein großer Schritt, den Frieden zu bewahren.