Zu Krishna beten in Traiskirchen

Themen: Neuer Bischof in Kärnten; Katholische Kirchenmusik; 75. Todestag von Alfred Delp; Ein junger Hindu zeigt seinen Tempel; Bibelessay von Thomas Hennefeld

Vom Caritasdirektor zum Bischof: Drei Fragen an Josef Marketz

Geboren am 30. Juli 1955 im zweisprachigen Gebiet Kärntens und auch dort aufgewachsen, maturierte der Kärntner Slowene Josef Marketz im katholischen Gymnasium Tanzenberg, studierte Philosophie und katholische Theologie in Salzburg und Ljubljana, war Diakon in Ecuador und empfing 1982 die Priesterweihe.

Lebenskunst
Sonntag, 2.2.2020, 7.05 Uhr, Ö1

Nach vielen weiteren Lebensstationen als Jugendseelsorger, Pfarrer und Seelsorgeamtsleiter wurde er Direktor des Kärntner Caritasverbandes und Bischofsvikar für die Caritas und für soziale Dienste. Er verfüge über Menschennähe und Führungserfahrung, heißt es, und er gilt als pastoraler Handwerker, als Priester, der furchtlos und aufgeschlossen durchs Leben geht. Im Dezember 2019 ernannte ihn Papst Franziskus zum 66. Bischof der katholischen Diözese Gurk-Klagenfurt, die Weihe erfolgt am 2. Februar 2020 um 14.00 Uhr im Dom zu Klagenfurt. Kurz zuvor hat Martin Gross den Nachfolger von Alois Schwarz als Bischof von Gurk-Klagenfurt zum Gespräch gebeten.

Die Bischofsweihe überträgt der ORF von 14.00 bis 17.00 Uhr live auf ORF 2/Kärnten, ORF III, sowie im Livestream und in ORF Radio Kärnten, darüber hinaus auch im slowenischen ORF-Radioprogramm auf Radio Agora. Ö1-Journale und Religionsmagazine im ORF-Radio (RELIGION AKTUELL, PRAXIS - Religion und Gesellschaft) berichten ebenso.

Um Gotteslohn auf der Orgelempore – Nur Idealismus hält katholische Kirchenmusik am Leben

Die Orgelbegleitung in der Sonntagsmesse ist für die meisten katholischen Gottesdienstbesucher/innen eine Selbstverständlichkeit. Dass dahinter viel Engagement Einzelner steckt, überlegen sich wohl nur die wenigsten. Denn Kirchenmusik wird in Österreich meist nur schlecht oder gar nicht bezahlt. Organisten, Chor und Musikerinnen singen und spielen oft buchstäblich für Gotteslohn. Und wenn sie sich künstlerisch weiterbilden, müssen sie das aus eigener Tasche bezahlen. Wie etwa beim alljährlichen Seminar Laudate Dominum, das heuer zwischen 2. und 8. Februar in Sankt Pölten stattfindet. Stefan May hat anlässlich dieser Veranstaltung mit deren Leiter, Wolfgang Reisinger, und einer Organistin gesprochen, die regelmäßig daran teilnimmt.

Mystiker und Märtyrer – Zum 75. Todestag von Alfred Delp

Alfred Delp war ein junger Jesuit von 37 Jahren, als er am 2. Februar 1945, also genau vor 75 Jahren, in Berlin enthauptet wurde. Geboren 1907 in Mannheim als Sohn eines protestantischen Vaters und einer katholischen Mutter war er nach der Matura ins Noviziat der Jesuiten im vorarlbergischen Tisis bei Feldkirch eingetreten. Jahre später war er als Mitglied des sogenannten Kreisauer Kreises rund um Helmuth James Graf von Moltke als Teil des Widerstands gegen das Nazi-Regime und im Gefolge des Hitler-Attentats im Juni 1944 festgenommen worden. Die Gestapo hielt ihn gefangen und folterte ihn.

Seine Schriften – zum Teil in der Haft geschrieben und aus dem Gefängnis geschmuggelt – zeugen von seinem scharfen, widerständigen Geist, sozialem Gewissen und tiefem Glauben. Alfred Delp kann mit Recht zu den katholischen Mystikern und Märtyrern des 20. Jahrhunderts gezählt werden. Sein Namensvetter Alfred Trendl, im Brotberuf Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und ehrenamtlich Präsident des Katholischen Familienverbands Österreichs, hat ihn sich zum persönlichen Namensheiligen erkoren und sehr persönliche Gedanken anlässlich des 75. Todestags von Alfred Delp verfasst.

Zu Krishna beten in Traiskirchen – Ein junger Hindu zeigt seinen Tempel

Mein Tempel, meine Kirche, mein Gotteshaus, so lautet der Titel der jüngsten LEBENSKUNST-Reihe: Menschen aus Judentum, Christentum, Islam, der Hindu-Tradition und Buddhismus zeigen, wo sie spirituell beheimatet sind. Sie sprechen über ihren Glauben und wie es ist, diesen in Österreich als junger Mensch zu leben. Das „Gotteshaus“ ist für sie oft mehr als nur ein Ort zum Beten. LEBENSKUNST hat bereits an Sonntagen im Jänner eine junge Jüdin, einen jungen Muslim und eine junge Buddhistin vorgestellt, die durch ihr Gottesdienst-Haus geführt haben. In Traiskirchen wird jeden Sonntag Kirtan gesungen und zwar im hinduistischen Tempel Sri Sri Radha Govinda Gaudiya Math, dem größten Hindu-Tempel in Österreich. Der gebürtige Este Kamal Locan Das besucht den Hindu-Tempel regelmäßig, für ihn ist jener in Traiskirchen ein ganz besonderer. Lena Göbl hat ihn sich von dem 27-jährigen Logistiker zeigen lassen.

„Ich bin der Lebendige“ – Bibelessay zu Offenbarung 1,9-18

Während in den katholischen Kirchen am 2. Februar – zu Maria Lichtmess – jener Text aus dem Lukasevangelium zu hören ist, der davon erzählt, dass Josef und Maria das neugeborene Jesuskind 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel von Jerusalem bringen, ist in der Liturgie der evangelisch-lutherischen Gottesdienste ein Text aus der sogenannten Apokalypse zu hören. Für den – wie es in der evangelischen Tradition heißt – „letzten Sonntag nach Epiphanias“ ist als Text für die Predigt ein Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes vorgesehen, aus dem letzten Buch der christlichen Bibel, entstanden wahrscheinlich im letzten Viertel des ersten Jahrhunderts. Gedanken dazu hat sich für LEBENSKUNST Thomas Hennefeld gemacht. Er ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich.

Bibelessay zu Offenbarung 1,9-18

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 2.2.2020 zum Nachhören (bis 1.2.2021):

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