Fasching

Haben Sie schon Pläne für heute Abend? Vielleicht gehen Sie ja auf einen Ball oder eine Party... Derzeit hat das ja Hochkonjunktur.

Morgengedanken 22.2.2020 zum Nachhören (bis 21.2.2021):

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Noch vier Tage Fasching, Fasnacht, Karneval. Noch vier Tage großes Finale mit Maskenumzügen, Bällen, Festen und Gschnas und anderen Festln. Noch vier Tage Spälta, Spälta, Ore, Ore, Lei, Lei, Helau, Helau, vier Tage und Nächte nicht unmittelbar verständliche und irgendwie doch klare Faschingsrufe an Ill, Bodensee, Drau und Rhein.

Bernhard Loss
ist Kirchenmusikreferent der Diözese Feldkirch in Vorarlberg

Jemand anderes sein

Was für die einen das Paradies auf Erden, ist für die anderen einfach unverständlich. Jubel, Trubel, Heiterkeit, bestens organisiert und abendfüllend im Fernsehen übertragen. Nicht immer so lustig und humorvoll, dass ich vom Hocker falle, aber immer die Grundidee, mit Humor, Verkleidung und mehr oder weniger schauspielerischem Talent die großen und kleinen Themen des Lebens und der Politik durch den Kakao zu ziehen, zu karikieren oder scharf zu kritisieren. Und das als Weichensteller, Apotheker, Arzt, Kind…

Wie ist das bei Ihnen? Ich bin kein großer Fasnächtler – mit mir wäre der organisierte Fasching verloren, er würde verhungern. Und doch lebt auch in mir die Sehnsucht der Fasnächtler, sich zu verkleiden und jemand anderes zu sein: der gute Tänzer, der schnelle Radfahrer, der strukturierte Planer, Superman und Wunderheiler. Und auch das Wissen, irgendwann wieder in den Alltag zurückzukehren. Vom Berg der Verklärung, dem Fasching, in das Tal der täglichen Aufgaben hinabzusteigen. Nicht mehr verkleidet, aber gewandelt. Oder mit den Worten eines Fasnächtlers: Lieber ein paar Tage ein Narr als das ganze Jahr ein Spinner.