Im Hinterhaus in Amsterdam

75 Jahre ist es her, dass das Mädchen Anne Frank im Konzentrationslager verstorben ist. Die todbringende Verfolgung durch das NS-Regime hat sie nicht überlebt, das Sich-Verstecken im berühmten Hinterhaus in Amsterdam konnte sie nicht retten.

Morgengedanken 15.3.2020 zum Nachhören (bis 14.3.2021):

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Sonntag vor 75 Jahren, Anfang Februar: Familie Langthaler ist, wie immer, auf dem Weg zur Messe. Als ihnen ein Suchtrupp der SS mit Spürhund entgegenkommt, läuft die 13-jährige Anna zurück: Die beiden versteckten russischen Soldaten müssen gewarnt und tiefer im Heu versteckt werden. Gemeinsam mit Hunderten anderen Gefangenen waren sie aus dem Todesblock des nahe gelegenen KZ Mauthausen entflohen. Kaum einer von ihnen überlebte: Bei der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“ wurden sie in den folgenden Tagen gnadenlos gejagt und niedergeschossen.

Inge Cevela
ist Kinderbuchexpertin

Kraft des Widerstands

Diese beiden gehörten zu den wenigen Überlebenden, zu den wenigen, denen Einlass und Hilfe gewährt wurde, weil – so erzählt die damals 13-jährige Anna – weil für sie und ihre Familie im Selbstverständnis ihres tiefen christlichen Glaubens auch die Kraft zum Widerstand lag.

Etwa zur selben Zeit vor 75 Jahren endet das Leben eines anderen jungen Mädchens. Auch sie war 13, als sie zweieinhalb Jahre zuvor, im Sommer 1942 mit ihrer Familie untertaucht. Versteckt im so berühmt gewordenen Hinterhaus in Amsterdam stirbt sie nach Verrat und Deportation im KZ Bergen-Belsen. Ihr Name, ihr Schicksal, ihr Tagebuch werden weltweit berühmt. Anne Frank wird zur Ikone und zum Symbol schlechthin für die im Holocaust ermordeten Juden.