Josef und andere Väter

Heute ist Josefi-Tag. Der Heilige Josef, ein umsichtiger Vater, steht da im Zentrum. An ihn - und an einen anderen Vater, der seine Familie im Versteck vor dem Holocaust retten wollte, erinnert die Kinderbuch-Expertin Inge Cevela.

Morgengedanken 19.3.2020 zum Nachhören (bis 18.3.2021):

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Josef hat – so schreibt es die Bibel – im Traum die Botschaft eines Engels vernommen und seine Rolle als Beschützer der Heiligen Familie angenommen. Aus den Evangelien wissen wir nur wenig über ihn: Dass er die schwangere Maria zur Frau nahm, zur Volkszählung mit ihr nach Bethlehem zog, wo sie das Kind gebar, dem er den Namen Jesus gab; und von der Flucht nach Ägypten wissen wir.

Inge Cevela
ist Kinderbuchexpertin

Einziger Überlebender

Diese Selbstverständlichkeit, mit der er Verantwortung übernommen, Voraussicht gezeigt und Tatkraft bewiesen hat, lässt meine Gedanken weiterschweifen – zum Vater von Anne Frank. Schon 1933 flieht Otto Frank mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten von Frankfurt nach Amsterdam, wo er eine Firma gegründet hat. Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Niederlande bereitet er mit Hilfe seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Versteck im Hinterhaus vor, legt Vorräte an, ahnt, wie sehr die beginnenden Einschränkungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung nun auch in den Niederlanden zunehmen und eskalieren werden.

Zwei Jahre lang gelingt das Untertauchen. Später – als einziger Überlebender aus dem Hinterhaus – wird er eine erste Fassung des Tagebuchs seiner Tochter Anne herausgeben.