Dankbarkeit

Seit knapp einer Woche ist alles anders. Das Coronavirus führt zu einer dramatischen Veränderung des Alltags, daheim bleiben lautet die Devise. Wie soll man da nicht trübsinnig werden?

Morgengedanken 22.3.2020 zum Nachhören (bis 21.3.2021):

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Was bis vor kurzem so selbstverständlich war, ist heute nicht mehr möglich: Freunde zu treffen, ins Kino zu gehen oder auch einen Gottesdienst zu besuchen. Wie rasch sich die Dinge ändern können.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

Vieles ist - trotzdem - schön

Individuell betrachtet haben viele Menschen mit Schicksalsschlägen zu kämpfen, das Leben kann sich schlagartig ändern, durch Krankheit, einen Unfall oder den Verlust eines geliebten Menschen. Aber hier ist eine ganze Gesellschaft, ja die ganze Welt betroffen. Ausnahmezustand, Versammlungsverbote, Schließung von Cafés und Restaurants usw. Alles dient dazu, die Ausbreitung eines gefährlichen Virus einzudämmen und ist vernünftig, macht aber gleichzeitig Angst. Wir sind solche Maßnahmen nicht gewöhnt, weil wir in einem Land leben, in dem es seit Jahrzehnten Frieden und Sicherheit gibt.

Und das ist ein Grund zur Dankbarkeit. Denn trotz Unsicherheit und Ungewissheit funktioniert ja vieles nach wie vor. Es klappt die Versorgung für den täglichen Bedarf. Und trotz aller Ängste erwacht der Frühling. Wir können die Wunder Gottes (der Schöpfung) bestaunen in den blühenden Bäumen, den wärmenden Sonnenstrahlen und den zwitschernden Vögeln. Und Menschen helfen einander auf vielfache Weise. Sie sprechen einander gegenseitig Mut zu durch Worte und die Musik. All das ist ein Grund für große Dankbarkeit. Das Leben geht weiter und vieles ist – trotzdem - schön.