Schutz der Schwachen

Es kann so schnell gehen, plötzlich ist das ganz normale Leben mit seinen Annehmlichkeiten vorbei. Das gilt hier, angesichts der Corona-Krise. Das gilt aber auch andernorts...

Morgengedanken 26.3.2020 zum Nachhören (bis 25.3.2021):

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Die Pandemie des Coronavirus beherrscht alle Schlagzeilen, Nachrichtensender. Seriöse Medien, wie vor allem der ORF, sind in dieser Zeit der Unsicherheit und auch der Fake News ein wahrer Segen und können auch zur Beruhigung der Einzelnen beitragen.

Thomas Hennefeld
ist Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich

Schutz der Schwächsten

Aber es ereignet sich auch anderes in der Welt. Es gibt auch an anderen Orten Dramen und Tragödien, und in der Krise verschärft sich die Lage für jene, die sowieso schon in schwierigen Situationen leben. Eine Zeit lang stand das Flüchtlingsthema an der EU-Außengrenze noch gleichrangig neben dem Coronavirus. Allmählich verdrängte das Virus andere Krisen und Konflikte vom ersten Platz. Aber solche sind nicht weniger dramatisch. Ja, die meisten Menschen, die in unserem Land eine eigene Wohnung oder gar ein eigenes Haus haben und sich versorgen können, leben trotz Ungewissheit und Stress noch immer im Paradies im Vergleich zu den Flüchtlingen auf den griechischen Inseln oder die Menschen in Idlib in Syrien. Bei uns herrscht Ausnahmezustand, wo anders herrschen unbeschreibliche Zustände, und das oftmals schon jahrelang.

Das sage ich nicht zum Trost. Sind wir froh, dass es uns noch immer so gut geht, sondern um den Blick auf die Ärmsten und Schwächsten zu lenken oder auf die, für die die Folgen des Virus schon jetzt verheerend sind oder die sich gar nicht schützen können. Wir reden viel vom Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft. Es wäre wünschenswert, wenn diese Parole global ausgegeben würde und sich auch die Politik in ihren Entscheidungen danach richtete.