Verschwörungstheorien katholischer Würdenträger

Bischof Kräutler über die Indigenen und Corona

Mehr als 125.000 Infizierte, 600 Tote innerhalb von 24 Stunden: Die Verbreitung des Coronavirus steigt in Brasilien stetig. Und bedroht auch die indigenen Völker in den Amazonas-Gebieten, für deren Rechte sich der katholische emeritierte Bischof von Xingu Erwin Kräutler seit langem einsetzt. Er fürchtet, dass das Coronavirus ganze Völker auslöschen könnte. - Gestaltung: Susanne Krischke

Verschwörungstheorien hoher katholischer Würdenträger

Ein drei Seiten langes Protestschreiben sorgt derzeit für Unruhe im Vatikan: Der frühere Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano - ein oftmaliger Kritiker von Papst Franziskus -, formuliert darin die These, dass die Corona-Pandemie von ungenannten Kreisen genutzt werden solle, um eine „Weltregierung“ zu schaffen, „die sich jeder Kontrolle entzieht“. Man habe Grund zu der Annahme, dass es Kräfte gebe, die daran interessiert seien, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen, um im Gefolge Bürgerrechte wie etwa die Religionsfreiheit einzuschränken. Der Staat habe kein Recht, über die Feier der Messe und die Sakramente zu entscheiden, dieses Recht habe nur die Kirche. Zu den Unterzeichnern zählen prominente Papstkritiker, wie der von Franziskus nicht im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation belassene Kardinal Gerhard Ludwig Müller und der emeritierte Erzbischof von Honkong, Kardinal Zen.

Die deutsche Bischofskonferenz hat sich bereits von dem Schreiben distanziert.

Moderation: Martin Gross