100. Geburtstag von Johannes Paul II.

Heute, genau vor 100 Jahren, wurde Karol Wojtyla geboren - als polnischer Papst Johannes Paul II. ist er, Jahrzehnte später, weltberühmt geworden.

Morgengedanken 18.5.2020 zum Nachhören (bis 17.5.2021):

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Johannes Paul II. hat Geschichte geschrieben. Seine Reisen nach Polen haben zum Fall des Eisernen Vorhanges beigetragen. Den interreligiösen Dialog hat er befördert durch Besuche einer Synagoge in Rom und einer Moschee in Syrien. Im Jahr 2000 hat er ein Schuldbekenntnis abgelegt für Verfehlungen der Kirche. In Erinnerung bleibt wohl das Schussattentat durch einen türkischen Extremisten; kaum genesen hat er ihn im Gefängnis besucht.

Herwig Sturm
ist emeritierter Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Einigkeit

Ich bin dem Papst zwei Mal persönlich begegnet. Das erste Mal 1988 in der evangelischen Christuskirche in Salzburg. Der Papst ist da gesessen in einer Reihe mit den anderen Kirchenvertretern. Er und unser Bischof Dieter Knall haben zwar getrennt gepredigt, waren aber vereint im Dienst am Evangelium und in dem Gebet um die Einheit.

Die zweite Begegnung war 10 Jahre später in Wien. Der Papst hat die Vertreter der Ökumene in Österreich begrüßt und unsere Arbeit gewürdigt: die katholische Ordensoberin, den griechisch-orthodoxen Metropoliten und mich für die evangelische Kirche. Für uns war das eine Bestärkung unseres Weges: Einigkeit in Liebe kraft unserer Einheit in Christus. Und für den Papst: Happy Birthday.