Gärten in den Religionen

Das Ö1 Botanicum widmet sich derzeit dem vielfältigen Leben der Pflanzen und den vitalen Beziehungen zwischen Menschen und Pflanzen, wozu Input von Hörerinnen und Hörern gefragt ist: oe1.orf.at/garten. Und unter anderem gibt es zum Ö1-Gartenschwerpunkt auch eine LEBENSKUNST SPEZIAL:

Paradiesgärten in den Religionen

Seit jeher sind sie Sehnsuchtsorte: Paradiesische Gärten als Inbegriff des vollen, glückseligen Lebens existieren in vielen religiösen Traditionen - vom Avalon („Apfelgarten“ oder „Apfelinsel“) der Kelten, über den Garten der Hesperiden der Griechen bis hin zum paradiesischen „Reinen Land“ des Amitabha-Buddhismus. Hierzulande am bekanntesten ist wohl der „Garten Eden“, der in der jüdischen und christlichen Tradition als „Garten der Wonne“ und „Ort der Seligen“ gilt.

Lebenskunst
Sonntag, 17.5.2020, 7.05 Uhr, Ö1

Er wurde in der griechischen Übersetzung des Tanach (der Hebräischen Bibel, die in etwa dem sogenannten Alten Testament entspricht), paradeisos genannt - Paradies. Wo dieser Garten liegen soll, dazu ranken sich die abenteuerlichsten Theorien. Denn die Schriften enthalten ja nur noch Erinnerungen an diesen Ort und diesen Zustand, wurde der Mensch der Überlieferung nach doch daraus vertrieben. Trotzdem oder gerade deshalb versuchen viele Menschen seit Jahrtausenden den Traum von Eden zumindest ein Stück weit im eigenen Garten zu verwirklichen. Kerstin Tretina hat mit der Religionswissenschaftlerin Astrid Mattes über diese Paradiese gesprochen.

Garten der Weisheit

Erleuchtung, Weisheit und Mitgefühl: Im buddhistischen Zentrum Rangjung Yeshe Gomde bei Scharnstein in Oberösterreich verbreitet ein besonderer Garten mit seinen Pflanzen, seinem Brunnen und dem Stupa, jenem Bauwerk, das Buddha und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert, eine eigene Stimmung.

Garten der Weisheit
im buddhistischen Zentrum Rangjung Yeshe Gomde

Vor einigen Jahren noch ein Parkplatz, erstrahlt der Weisheitsgarten nun vor allem im Frühling in den prächtigsten Farben. Nicht nur für Buddhistinnen und Buddhisten ein Ort, um neue Energie zu tanken, wovon sich Lena Göbl überzeugt hat.

Die Stiftsgärten von Altenburg

Schöpfungsgarten, Apothekergarten, Kreuzganggarten, Garten der Religionen und Garten der Stille – all diese Gärten wurden in den vergangenen Jahren im Benediktinerkloster Stift Altenburg bei Horn, Niederösterreich, liebevoll neu angelegt.

Die Stiftsgärten
in Stift Altenburg

Wegeführungen, Bepflanzungen und gestalterische Elemente inspirieren die Besucher/innen, Heilpflanzen und (mittelalterliche) Symbolpflanzen wie Iris, Efeu, Maiglöckchen, Himmelschlüssel, Zyklamen, Pfingstrosen und Rosen erfreuen die Sinne. Jeder Garten hat ein anderes spirituelles, theologisches und/oder existenzielles Thema zum Inhalt, allen gemeinsam ist die Pflege nach den Kriterien der Aktion „Natur im Garten“. Lise Abid hat sich durch die Gärten führen lassen.

In Gärten und auf der ganzen Welt – Zum 100. Geburtstag von Johannes Paul II.

Auch er hat sich gerne in der Natur und in Gärten aufgehalten, unter anderem im „Giardino della Madonnina“ in Castel Gandolfo: Papst Johannes Paul II. (1920 – 2005), der am 18. Mai 1920 geboren wurde und dessen 100. Geburtstag also in diesen Tagen gedacht wird. Der „Garten der kleinen Madonna“ ist ein idyllischer Ort abseits der großen Wege in den Gärten der Päpstlichen Villen. Im Zentrum steht eine Madonnenskulptur unter einem Portikus, ihr Bild spiegelt sich im kleinen, davor angelegten Seerosen-Teich, in dem Goldfische schwimmen. Eine besondere Marienspiritualität war es auch, die den so gesellschaftlich wie kirchlich-ökumenisch aktiven und freilich auch polarisierenden Johannes Paul II. geprägt und gestärkt hat. In LEBENSKUNST kommt der Vielreisende noch einmal zu Wort: eine Erinnerung an seinen Auftritt im Wiener Praterstadion 1983.

Meditation im Atemrhythmus – Bibelessay zu Johannes 14, 15-21

Die Meditation im Atemrhythmus hat dem römisch-katholischen Theologen und Bibelwissenschaftler Josef Schultes einen neuen Blick auf das Evangelium nach Johannes eröffnet, das gegen Ende des ersten Jahrhunderts verfasst worden ist. Im griechischen Urtext hat Josef Schultes jenen Vierer-Rhythmus entdeckt, der seiner Meditationspraxis entspricht – übersetzt mit den Worten „erkennen - ich im Vater – ihr in mir – ich in euch“. Im meditativen Nachsprechen dieser Worte, so meint der Theologe, biete sich dem Menschen die Gelegenheit, am Gottesbild des Jesus aus Nazareth im eigenen Menschsein zu reifen und in beengter Zeit die eigene Mitte nicht nur zu suchen, sondern sie auch ein Stück weit zu finden.

Bibelessay zu Johannes 14,15-21

Redaktion & Moderation: Doris Appel

Lebenskunst 17.5.2020 zum Nachhören (bis 16.5.2021):

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