Halal und koscher als Trends

Themen: Nachruf auf Bischof Johann Weber; Was mich in der Krise trägt von Peter Schönhuber; Süßwaren halal und koscher; Der Jude Jesus; Bibelessay von Magdalena Holztrattner

Was mich in der Krise trägt – Die Kraft der Nächstenliebe

Seit Ende März erzählen in LEBENSKUNST unterschiedliche Menschen, Männer und Frauen verschiedener spiritueller Orientierung, was sie in den Wochen der Corona-Krise getragen hat und trägt. Für Peter Schönhuber, Ass.Prof. an der TU Wien und in den katholischen Pfarren Zur Frohen Botschaft in Wien und St. Markus in Linz engagiert – besonders aber im Sozialprojekt Vanakkam (tamilisch: Willkommen) für soziale Entwicklung in Südindien – ist es zweifelsohne die ungeheure Kraft der Mitmenschlichkeit und Solidarität: eine Kraft, die im Menschen oft unbewusst schlummert und jederzeit hervorbrechen kann.

Was mich in der Krise trägt

Gesegnetes Fest! – Halal und koscher als Trends in der Süßwarenindustrie

„Blessed Eid! Ein gesegnetes Fest!“, hört man dieser Tage am Ende des Fastenmonats Ramadan rund um den Erdball. Rund 1,5 Milliarden Musliminnen und Muslime feiern weltweit das „Eid al-Fitr“, das sogenannte „Zuckerfest“, freilich derzeit mit gebotenem Abstand. Nach dem Besuch der Moschee versammeln sich die Familienmitglieder und Besucher traditionellerweise rund um reich gedeckte Tische mit aufwändig zubereiteten Leckereien, süßem Gebäck, Kuchen und Bonbons. Diese Speisen sind halal. Ebenso wie Gummibärchen und Schokolade, Lutscher und Lakritze, die auch rund ums Jahr verkauft werden.

Lebenskunst
Sonntag, 24.5.2020, 7.05 Uhr, Ö1

Doch was genau heißt das? Was beinhalten sie, welche Inhaltsstoffe sind verboten? Welche Zertifizierungen garantieren das – und wofür ist das gut? Bei der weltgrößten Süßwarenmesse in Köln waren heuer vermehrt Männer mit Kaftanen und auch mit Kippot zu sehen. Denn Speisen, die dem muslimischen „halal“ (erlaubt, zulässig) und dem jüdischen „koscher“ (tauglich) entsprechen, haben weltweit wachsende Märkte ins Leben gerufen. Maria Harmer hat die Messe noch vor Ausbruch des Coronavirus besucht.

Das Haus Davids nie verlassen – Der Jude Jesus

Immer noch wird es vielfach nicht gesehen. Jesus von Nazareth war Jude – und er hat sich selbst auch als solchen verstanden. Darauf weist der Theologe und Autor Norbert Reck in seinem jüngsten Buch hin:

Buchhinweis:
Norbert Reck, „Der Jude Jesus und die Zukunft des Christentums“, Grünewald Verlag

Jesus war Sohn einer jüdischen Mutter, hat für sein Glauben und Handeln aus der Hebräischen Bibel geschöpft und die jüdischen Feste gefeiert. So auch Schawuot, das sogenannte jüdische Pfingsten, das unter anderem an den Empfang der Zehn Gebote durch Moses erinnert und in diesem Jahr am Abend des 28. Mai beginnt. Brigitte Krautgartner hat mit Norbert Reck über den Juden Jesus gesprochen.

Wenn aus Leid große Freude wird – Bibelessay zu 1 Petr 4,13-16

Bis heute gibt es Verfolgung von religiösen Gruppen, bis heute gibt es Verfolgung von Christ/innen. Die Theologin, Sozialethikerin und Armutsforscherin Magdalena Holztrattner leitet die Katholische Sozialakademie Österreichs. Sie verknüpft den Textabschnitt aus dem 1. Petrusbrief, der für den „Siebenten Sonntag der Osterzeit“ in römisch-katholischen Kirchen auf dem Leseplan steht, mit einer besonderen persönlichen Begegnung und Freundschaft. Der 1. Brief des Apostels Petrus wurde Ende des 1. Jahrhunderts in Rom verfasst. Sich zu Christus zu bekennen wurde damals mit dem Tod bestraft, und bis heute kann es Menschen in manchen Ländern so ergehen. Selig, wer in seiner neuen Heimat ohne Wenn und Aber aufgenommen wird.

Bibelessay zu 1 Petr. 4,13-16

Redaktion & Moderation: Doris Appel

Lebenskunst 24.5.2020 zum Nachhören (bis 23.5.2021):

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