Fest im Boden verankert

Der Frühling lockt viele zum Spazierengehen ins Freie. Da kommt man auch immer wieder an Kreuzen, Bildstöcken und ähnlichen Dingen vorbei.

Morgengedanken 4.6.2020 zum Nachhören (bis 3.6.2021):

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Die Bildstöcke und Feldkreuze, zu denen ich in diesen Tagen mit Ihnen unterwegs sein darf, sind für mich immer auch ein Zeichen für all das, was über das rein Materielle im Leben und den gewöhnlichen Alltag hinausgeht.

Christian Wiesinger
ist Dechant in Laa-Gaubitsch und Pfarrmoderator in den Pfarren Eichenbrunn, Gaubitsch, Patzmannsdorf und Unterstinkenbrunn im Weinviertel (NÖ)

Ein Rufzeichen in der Landschaft

Natürlich sind sie fest im Boden verankert, sind Ausdruck der Volkskultur und man kann sie katalogisieren. Sie sind aber eben auch errichtet als Zeichen für die Transzendenz, für das, was über das bloße Überleben hinausgeht, für ein Leben in Fülle oder für den Himmel auf Erden. Insgesamt sind sie für mich Rufzeichen, dass der Glaube einen Platz unter freiem Himmel hat, und sich in aller Öffentlichkeit zeigt und so das ganze Leben umfasst.

Mich laden sie immer wieder ein zum Gebet – dazu, die Freuden und Sorgen meines Alltags in Worte zu fassen und auszusprechen, im Vertrauen darauf, dass ich gehört werde und willkommen bin. Und dann weitet sich mein Blick auf all die Anliegen, die andere Menschen haben. Wenn ich heute an einem Marterl stehe, bitte ich auch für Sie alle um Mut, Lebensfreude und Segen.