Heiliger Nepomuk

Vor allem wer am Land lebt ist durchaus vertraut mit ihnen: Marterl, Bildstöcke und andere steinerne Denkmäler aus alter Zeit.

Morgengedanken 5.6.2020 zum Nachhören (bis 4.6.2021):

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In unseren Ortschaften gibt es einige Statuen des Heiligen Johannes von Nepomuk. Bekanntermaßen sind sie vor allem an Brücken zu finden – das erinnert an das Martyrium dieses Heiligen, der aus politischen Gründen von der Prager Karlsbrücke ins Wasser geworfen wurde und auch als Bewahrer des Beichtgeheimnisses gilt.

Christian Wiesinger
ist Dechant in Laa-Gaubitsch und Pfarrmoderator in den Pfarren Eichenbrunn, Gaubitsch, Patzmannsdorf und Unterstinkenbrunn im Weinviertel (NÖ)

Solidarität und Zusammenhalt

Es gibt den Ausspruch, dass überall dort Mitteleuropa ist, wo die Statuen des Heiligen Johannes von Nepomuk zu finden sind. Für mich sind diese meist aus der Barockzeit stammenden Kostbarkeiten bei den Brücken deswegen besondere Zeichen der Zusammengehörigkeit: Sie erinnern an die gemeinsame Geschichte, in der es – wie an einer Brücke – Verbindendes und Trennendes gibt. Sie weisen auch auf Werte hin, die Menschen prägen und über heutige Grenzen weit hinaus gehen. Sie sind ein altes und immer neu lebendiges Zeichen des Glaubens, der viele Menschen trägt.

Gerade jetzt merken wir sehr stark, dass manche Herausforderungen nicht allein bewältigt werden können, dass wir Solidarität brauchen und Zusammenhalt. Das gilt nicht nur für einzelne Personen, sondern auch für Familien, Gemeinschaften und Staaten. Die vielen Nepomuk-Figuren sind für mich ein Zeichen für den Segen von Verbundenheit und Solidarität.