Landau warnt vor Zunahme von Hunger

Katholische Bischöfe für Reformen nach der Krise

In einer Reaktion auf die Corona-Krise haben die österreichischen katholischen Bischöfe europaweit erstmalig zu umfassenden Reformen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche aufgerufen. In einem gemeinsamen sogenannten Hirtenwort, das zu Pfingsten in den Messen verlesen werden soll, sprechen sie sich für eine „geistvoll erneuerte Normalität“ aus, die nun nach der Corona-Krise in Österreich realisiert werden soll.

Landau warnt vor dramatischer Zunahme von Hunger

In großer Sorge angesichts der weltweiten Zunahme des Hungers ist Michael Landau, der seit wenigen Tagen nicht nur österreichischer, sondern auch europäischer Caritas-Präsident ist.

Nachdem in den vergangenen Jahren durch viele vereinte Anstrengungen eine „maßgebliche Reduktion des Hungers“ gelungen sei, stelle das infolge der Corona-Krise nun plötzlich massiv vergrößerte Problem „eine schwierige Entwicklung“ dar.

Europa sieht Landau in einer Schlüsselfunktion: Die EU sei ein „gemeinsames Friedensprojekt“, errichtet auf dem Fundament der Werte der Solidarität. Seit der Wirtschaftskrise von 2008 werde der Zusammenhalt zunehmend in Frage gestellt, und auch in der aktuellen Coronavirus-Krise scheine plötzlich „jeder sich selbst der Nächste zu sein“.

Berg Athos ab Montag wieder für Pilger zugänglich

Ab 1. Juni ist der Berg Athos, eine der heiligsten Stätten der gesamten orthodoxen Christenheit, wieder für Pilger zugänglich, wenn auch mit Einschränkungen. Für Frauen ist die autonome Mönchsrepublik ohnehin weiter tabu.

Die Wiederöffnung für männliche Pilger geht aus einem Beschluss der obersten Behörde der Mönchsrepublik, in der alle 20 Großklöster repräsentiert sind, hervor. Es werden zunächst in den Großklöstern nur 15-köpfige Pilgergruppen zugelassen sein, in den kleinen Klöstern, den Skiten, fünf Personen. Die Pilger werden nur in jenen Klöstern übernachten dürfen, von denen die jeweilige Besuchserlaubnis ausgestellt wurde. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im März war der Berg Athos für Pilger geschlossen worden.

Die rund 335 Quadratkilometer große Mönchsrepublik Berg Athos befindet sich auf der östlichsten Landzunge der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Die Landzunge ist der Mutter Jesu gewidmet. Mit der Begründung, sie zu ehren, wird seit Jahrhunderten Frauen der Zutritt untersagt. Auf dem Berg leben zur Zeit rund 3.000 Mönche. Sie genießen einen Autonomiestatus innerhalb Griechenlands. Die Mönchsrepublik wird vom Rat der Äbte ihrer 20 Klöster verwaltet.

Moderation: Martin Gross

Religion aktuell 29.5.2020 zum Nachhören (bis 28.5.2021):

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Mehr dazu:

Berg Athos ab Montag wieder für Pilger zugänglich
(religion.ORF.at/KAP; 29.5.2020)