Phase der Entschleunigung

Die Zeiten der Corona-Maßnahmen wurden und werden von vielen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Von manchen auch als eine Phase der Entschleunigung. Man arbeitet nicht weniger, aber vielleicht etwas langsamer, mit Ruhepausen, wen nötig.

Morgengedanken 17.6.2020 zum Nachhören (bis 16.6.2021):

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Der Prophet Amos im Alten Testament war ein Seher im wahrsten Sinn des Wortes: Er hat gesehen, wie sich die Menschen auf dem Markt verhalten haben: „Ihr, die ihr sprecht, wann will denn der Sabbat ein Ende haben, dass wir das Korn feilhalten können und das Maß verringern und den Preis steigern und die Waage fälschen, damit wir die Armen um Geld und die Geringen um ein Paar Sandalen in unsere Gewalt bringen und Spreu für Korn verkaufen...“

Gisela Ebmer
ist evangelisch-reformierte Theologin und Religionspädagogin

Die Welt neu ordnen

Der Sabbat, das war der siebte Tag der Schöpfung, der Tag der Ruhe einerseits, der Tag der Freiheit andererseits. Ein Tag der Unterbrechung. So wie das 7. Jahr ein Jahr der Alltags-Unterbrechung sein sollte und das 50. Jahr nach 7 mal 7 Jahren. Es sollte keine Arbeit geschehen, man sollte selbst ruhen und auch niemanden für sich arbeiten lassen. Auch Sklaven und Sklavinnen sollten ruhen. Alles Wachstums-Denken, alles Profit-Machen hatte eine Unterbrechung.

Heute haben wir viele Wochen der Unterbrechung hinter uns. Vielleicht nehmen wir sie zum Anlass, die Welt wieder neu zu ordnen, so wie sie ursprünglich von Gott gedacht war: Als ein Platz des Wohlergehens und des Friedens für alle, die da leben.