Der amerikanische Traum

Heute feiert die USA ihren Unabhängigkeitstag. Es gibt wohl kaum ein Land, das so sehr mit dem Begriff „Traum“ verbunden wird – mit dem sogenannten „american dream“ als der Möglichkeit, vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden. Mein Grazer Landsmann Arnold „Arnie“ Schwarzenegger ist dabei ein oft zitiertes lebendes Beispiel eines solchen verwirklichten Traums.

Gedanken für den Tag 4.7.2020 zum Nachhören (bis 3.7.2021):

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Eine andere Interpretation des „american dream“ lieferte Martin Luther King im Jahr 1963: „I have a dream“ – mit diesen Worten interpretierte er den amerikanischen Traum als Traum von Freiheit und Gleichheit; von Beendigung des Rassismus und der Segregation innerhalb des Volkes.

Johann Pock
ist katholischer Theologe und Priester

Migration in der Bibel

Aktuell erleben aber wohl viele das, was sich in den USA abspielt, eher als Albtraum: Die über 100.000 Toten durch das Coronavirus; ein Präsident, der lügt und spaltet; der aktuell zu Tage tretende Rassismus – was bleibt da vom „american dream“? Auf jeden Fall bleibt die grundsätzliche Sehnsucht, für sich oder die Kinder eine bessere Zukunft zu schaffen. Diese Sehnsucht, dieser Traum bringt weltweit jährlich Millionen Menschen dazu, die eigene Heimat zu verlassen. Die Hoffnung auf Arbeit, auf Sicherheit, auf gute Lebensbedingungen hat zu unzähligen Migrationsbewegungen geführt.

Dass auch das Christentum, das Judentum und der Islam auf einer solchen Migrationsgeschichte basieren, wird leicht vergessen: Alle drei Weltreligionen beziehen sich auf Abraham. Nach dem Zeugnis des Alten Testaments verließ er seine Heimat, „Ur in Chaldäa“ im heutigen Irak. Und die Bibel nennt ihn dann den „heimatlosen Aramäer“, der dann seine neue Heimat im heutigen Israel und Palästina gefunden hat.

Musik:

Cincinnati Pops Orchestra unter der Leitung von Erich Kunzel: „Saturday Night Waltz“ aus: RODEO - Vier Tanzepisoden für Orchester / Konzertfassung des Balletts von Aaron Copland
Label: Telarc CD 80339