Frauenbild

Die Kärntner Köchin Sissy Sonnleitner ist überzeugt, dass eine Zeit anbricht, die das Frauenbild ändert.

Morgengedanken 4.7.2020 zum Nachhören (bis 3.7.2021):

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Die Liebende, die Wissende, die Sehende – sie begleiten mich beim Schreiben, Denken und meinen Empfindungen. Von den ersten beiden habe ich bereits gesprochen. Die Sehende erzählt vom Mysterium der Weiblichkeit, von der schöpferischen Kraft der Erde.

Sissy Sonnleitner
ist Haubenköchin in Kötschach-Mauthen in Kärnten

Die Welt liegt in den Wehen

Wesentliche Impulse habe ich durch Clarissa Pinkola Estés Buch „Die Wolfsfrau“ gewonnen. Sie schreibt: „Vor vielen tausenden Jahren wurde alles Weibliche geehrt und die weibliche Seite Gottes in der Gestalt der großen Göttin angebetet und verehrt. Das Weibliche galt als die kreative Lebenskraft der Erde. Die natürlich gerundete, weiche Gestalt des weiblichen Körpers wurde als schön betrachtet. Die Jahreszeiten, die Mondphasen, Ebbe und Flut, der Zyklus von Leben-Tod-Leben stellten die Antworten auf die Geheimnisse des Lebens dar.“ Zu den größten Mysterien des Frauseins zählen zweifellos die Erfahrungen, dass wir mit Wehen umgehen können. Wir können Leben empfangen, reifen lassen, gebären, schützen und behüten. Von Natur aus, aus uns heraus.

Die Welt liegt in den Wehen. Wir treten in die nächste Entwicklungsphase ein. Und ich denke, jetzt ist die Stunde der Frauen gekommen. Die Zeit braucht Frauen, die zu sich und ihrer Urkraft finden, ihrer Berufung nachgehen und die weibliche Kraft in die Welt tragen. Ich bin beseelt von der Vorstellung, dass beim nächsten Entwicklungsschritt wir Frauen Führungsverantwortung übernehmen müssen. Für die Gesellschaft, für unseren Frieden, für unsere Herzen. Und deshalb müssen wir ernst nehmen, was Herz und Körper uns sagen.