Hongkong: Angst um Religionsfreiheit

Hongkongs Katholiken fürchten um Religionsfreiheit

Zu den Gegnern des neuen „Sicherheitsgesetzes“ Chinas für Hongkong gehört auch der frühere Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, der für seine Kritik an China und der China-Politik des Vatikan bekannt ist.

Zen, ein Unterstützer der Demokratiebewegung, sieht die Religionsfreiheit in der chinesischen Sonderverwaltungszone durch das „Sicherheitsgesetz“ in Gefahr und befindet sich damit im Widerspruch zu seinem Nachfolger Kardinal John Tong Hon. Der als chinafreundlich geltende Apostolische Administrator der Diözese Hongkong sagte jüngst, die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit werde durch das neue Gesetz nicht infrage gestellt.

Viele Katholiken Honkongs befürchten jedoch, nun könnten Geistliche wie Kardinal Zen, die die Demokratiebewegung unterstützt haben, an das chinesische Festland ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt werden, weil Peking sie als Bedrohung des Regimes ansieht". Der durch das Gesetz kriminalisierte Einfluss „ausländischer Mächte“ auf Hongkong scheint auch dem amtierenden Kardinal Tong Sorgen zu machen. Er hoffe, sagte er, dass der Vatikan nicht als ausländische Macht im Sinne des „Sicherheitsgesetzes“ gewertet werde.

Besonders im Visier der Machthaber in Peking sind jene Katholik/innen und katholischen Einrichtungen, die die Demokratiebewegung in Hongkong unterstützen. Dazu gehören die Bischofskommission für Frieden und Gerechtigkeit, die unter den 89 Unterzeichnern eines Protestbriefes gegen das „Sicherheitsgesetz“ war; aber auch die katholischen Schulen und Universitäten, die die Protestbewegung aktiv unterstützten. Wenig Gutes verspricht auch die Ernennung von Xia Baolong zum Leiter der chinesischen Behörde für Hongkong und Macao. 2018 setzte Xia in der Provinz Zhejiang die Kampagne zum Abriss von Kreuzen auf Kirchen in Gang, die inzwischen auf weitere Provinzen ausgeweitet wurde.

Fünfter „Antimuslimischer Rassismus Report“

Die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus ist eine zivilgesellschaftliche Anlaufstelle. Sie richtet sich an Menschen, die von Islamfeindlichkeit betroffen sind und bietet Beratung und unterschiedliche Workshops an. Die Dokumentationsstelle besteht seit 2014 und hat am 2. Juli in Wien den 5. Antimuslimischen Rassismus Report vorgestellt. – Gestaltung: Andreas Mittendorfer

Moderation: Martin Gross

Religion aktuell 2.7.2020 zum Nachhören (bis 1.7.2021):

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Mehr dazu:

Antimuslimischer Rassismus 2019 fast verdoppelt
(religon.ORF.at/KAP; 2.7.2020)

Link:

Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus