Gottesworte

Kaum jemand kennt es nicht: Schwierige Zeitgenossen können einem den Tag verderben. Trotzige Kinder ebenso wie unangenehme Personen am Arbeitsplatz. Was man da tun kann?

Morgengedanken 9.9.2020 zum Nachhören (bis 8.9.2021):

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„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Mt 4,4)

Rotraut Perner
ist evangelische Theologin und Psychotherapeutin

Vorsicht, Rücksicht, Respekt

Im Evangelium fordert der „Widersacher“ Jesus heraus: Er soll aus einem Stein Brot machen, um sein Gott-Sein zu beweisen. Pubertäre Kinder gehen ebenso in Opposition: dagegen reden und für alles Beweise fordern, anstatt zu kooperieren. Autoritäre Väter oder Mütter kontern dann: „Solange du deine Füße unter meinem Tisch hast, tust du, was ich dir sage!“ Manche autoritäre Vorgesetzte sagen ähnliches. Sie glauben, ihre Worte wären Gottesworte.

Gotteswort wäre aber zu sagen: „Ich will deine Widerrede ernst nehmen – daher sag mir deine Gegenansicht respektvoll.“ Aber gerade unter Stress – so wie jetzt, wo Klimawandel und Wettergefahren Früchte der landwirtschaftlichen Arbeit, Haus und Hof, und die Pandemie Existenzen gefährden, sollten wir zusätzlichen Stress vermeiden und stattdessen unseren Mund für Gottes Wort öffnen: Vorsicht, Rücksicht, Respekt – drei fast idente Worte der Menschlichkeit.