Samstag, 17.10.2020, Elisabeth Rathgeb

Dem Leben trauen

Gehören Sie zu den Pessimisten oder zu den Optimisten? Ist das Glas für Sie halb voll oder halb leer?

Heute ist der Welttag gegen Armut und Ausgrenzung. Viele sind heute arm: materiell in Not oder seelisch. Arm an Kontakten und einsam. Viele sind heute gefangen: gefangen in der Angst vor der Zukunft. Gefangen im Hamsterrad des Lebens. Viele sind heute blind: keine Zukunfts-Perspektive, keine Aussichten. Viele sind heute zerschlagen: zerschlagen von den schlechten Nachrichten, zerstörten Zukunftsplänen und der Unsicherheit.

Elisabeth Rathgeb
ist stellvertretende Caritas-Direktorin der Diözese Innsbruck

Das Zerschlagene ganz machen

Aber es gibt Grund zur Hoffnung: Christen und Christinnen vertrauen darauf, dass wir es nicht alleine schaffen müssen. Dass es da einen gibt, der mitgeht auf diesem Weg. Und dass diese Zusage allen Menschen gilt: Da ist einer, der uns gute Nachrichten bringt und uns zu einem neuen Leben befreit. Da ist einer, der uns neue Perspektiven gibt und hilft, das Zerschlagene wieder ganz zu machen. Da ist einer, der uns Kraft gibt, für ein gutes Leben für alle zu kämpfen. Denn genau das ist das Programm Jesu.

So hat es der Jesuit Alfred Delp noch in seinen letzten Tagen vor der Hinrichtung im Konzentrationslager formuliert: „Wir dürfen dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt“.