Tao – aus den Religionen der Welt 17.10.2020

„Black Lives Matter“

Rassismus und Anti-Rassismus in den Religionen. Auch Religionen sind – als kulturelle Phänomene – nicht frei von diskriminierenden Ideologien wie dem Rassismus.

Das hat sich in der Geschichte der Religionen immer wieder gezeigt. So wurde etwa in der christlich geprägten Sklavenhaltergesellschaft Nord- und Südamerikas Rassismus auch biblisch begründet – mit fatalen Folgen bis heute. Rassistische Argumente oder unterschwelliger Rassismus spielten und spielen auch in vielen Religionskonflikten eine Rolle, wie beispielsweise in Myanmar oder auch in Sri Lanka.

Tao
Samstag, 17.10.2020, 19.05 Uhr, Ö1

Es gibt Lichtblicke

Keine Religion scheint davor gefeit zu sein, von Rassistinnen und Rassisten instrumentalisiert zu werden. Die christlichen Kirchen, auch die römisch-katholische, haben hier ebenfalls einiges aufzuarbeiten. „Rassismus ist ein genuin theologisches Problem“, sagt die Religionssoziologin und katholische Theologin Regina Polak. In dem Blog des Wiener Instituts für Praktische Theologie wies sie darauf hin, dass vom strukturellen Rassismus auch jene profitieren, die persönlich keine rassistischen Einstellungen haben.

Doch es gibt sie, die Lichtblicke: Anti-rassistische, friedensfördernde Elemente und Aspekte in den unterschiedlichsten Glaubensrichtungen und vor allem Menschen, die sich aus religiöser Überzeugung gegen Diskriminierung und Gewalt eingesetzt haben – ganz prominent etwa im Zuge des US-amerikanischen Civil Rights Movement in den 1960er Jahren – und das auch heute tun, so etwa in der globalen Bewegung „Black Lives Matter“. „Moralische Appelle reichen nicht aus“, ist Regina Polak überzeugt. „Wer Rassismus bekämpfen will, muss sich für mehr Gerechtigkeit und Teilhabe aller Glieder einer Gesellschaft engagieren.“ TAO geht den Wurzeln rassistischer Tendenzen in Religionen auf den Grund und fragt, wie sich Glaubensgemeinschaften gegen Diskriminierung engagieren.

Gestaltung: Kerstin Tretina