Montag, 19.10.2020, Ingeborg Brandl

Herbstklopfen

In den heutigen Morgengedanken lädt Ingeborg Brandl ein, gerade jetzt im Herbst die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Wenn ich in der Früh meinen Weg zur Arbeit antrete, ist es nicht mehr hell und sonnig, sondern mittlerweile grau und trist. Die Morgentemperatur lässt die erste Kälte spüren. Der Sommer hat seinen Abschied und der Herbst hat seinen Einzug gehalten.

Ingeborg Brandl
ist Diplomkrankenschwester aus Kaisersdorf im Burgenland

Mit allen Sinnen

Und dennoch ist es eine Zeit, die nicht nur grau und trist ist. Die Blätter der Bäume sind bunt gefärbt, der Nachthimmel verfärbt sich rot in der aufgehenden Sonne, die Wiesen werden saftig grün durch den Morgentau. Nebelschwaden ziehen über das Land und auf einzelnen Feldern stehen noch kleine Sonnenblumen als Zeichen des weichenden Sommers.

Ein Zitat von Esragül Schönast besagt: “Wenn die bunten Blätter anfangen unsere Wege zu schmücken, die Natur uns zeigt, dass es Wunder gibt, eine Tasse Tee und eine Umarmung plötzlich ganz anders wärmen und der Regen das Zuhause noch gemütlicher macht – dann ist es wieder so weit: Herbstklopfen. Für mich eine Zeit, die ich mit allen Sinnen wahrnehme. Eine Zeit, die einen Übergang vom heißen Sommer zum kalten Winter darstellt. Eine Zeit, die Wunder in der Natur vollbringt. Eine Zeit, die die Welt mit anderen Augen sehen lässt.