Donnerstag, 22.10.2020, Ingeborg Brandl

Die verwahrloste Mutter Gottes

Der Oktober steht in der römisch-katholischen Kirche besonders im Zeichen der Marienverehrung und des Rosenkranz-Betens. Besonders eindrucksvoll ist das in Gemeinden, die zweisprachig sind.

Oktober Marienmonat; auch bei uns wird in diesem Monat noch traditionell der Rosenkranz gebetet. Gestern war es wieder so weit. Eine kleine Schar an Gläubigen hat sich in der Kirche zur Rosenkranzandacht versammelt. Da wir eine zweisprachige Gemeinde sind, wird in Kroatisch gesungen und in deutscher Sprache gebetet.

Ingeborg Brandl
ist Diplomkrankenschwester aus Kaisersdorf im Burgenland

Schützende Hände

Im Oktober wird eine Statue der Mutter Gottes am Seitenaltar aufgestellt, als Zeichen der Verehrung. Diese Statue wurde vor längerer Zeit von zwei unserer Ministranten im Pfarrhof entdeckt. Etwas verwahrlost und mit gebrochenen Händen stand sie in einer Ecke. Die beiden haben die Statue herausgeholt, gesäubert und ein Mitglied der Pfarrgemeinde hat der Mutter Gottes wieder zwei Hände und einen Rosenkranz über diese gegeben. Feierlich wurde die Statue von den beiden dann in die Kirche getragen und von unserem Herrn Pfarrer gesegnet.

In jedem „Ave Maria“ wird die Mutter Gottes gegrüßt; mit jedem Rosenkranzgebet um ihre Fürsprache gebetet und mit jedem Marienlied, welches in kroatischer Sprache gesungen wird, wird die Mutter Gottes verehrt. Sie aber steht, als Statue, andächtig am Seitenaltar, schaut herab und hält schützend die Hände über ihre kleine Schar an Gläubigen.