Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen 29.11.2020

(Über)Leben in „interessanten Zeiten“

Benno Elbs | Rotraut Perner | Wr. Neustadt | Bibelessay von Elisabeth Birnbaum

Vom Lohn der Zuversicht in harten Tagen – Ein Leitfaden von Bischof Benno Elbs

„Werft also eure Zuversicht nicht weg – sie hat großen Lohn“, heißt es im Hebräerbrief im Neuen Testament der Bibel, ein Brief, der sich an eine judenchristliche Gemeinde gerichtet hat und um das Jahr 70 verfasst worden sein dürfte. Fast 2000 Jahre später hat der Psychotherapeut, Seelsorger – und Bischof der katholischen Diözese Feldkirch in Vorarlberg – Benno Elbs diesen Aufruf zum Titel und Thema seines jüngsten Buches gemacht. Jetzt, im harten Lockdown und kurz vor einem von Ungewissheit umgebenen Weihnachtsfest, möchte er zum Durchhalten ermutigen.

Buchhinweis:
Benno Elbs, „Werft eure Zuversicht nicht weg“, Verlag Tyrolia

So hat Bischof Benno Elbs einen Leitfaden geschrieben, wie es möglich sein kann, in diesen Zeiten den Mut nicht zu verlieren. Aus der Bibel ruft er eine Auswahl an Erzählungen von Rettung und Erlösung in Erinnerung. Und er lädt seine Leser/innen, unabhängig ihrer Religion, zu einem Streifzug durch das christliche Kirchenjahr ein, das er als Trainingscamp bezeichnet: Denn die Inhalte der Feste und Gedenktage können helfen, Vertrauen und Hoffnung bewusst zu stärken. Zuversicht lässt sich gewissermaßen als Widerstandskraft trainieren, meint Benno Elbs. Kerstin Tretina hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.

(Über)Leben in „Interessanten Zeiten“ – Unterwegs zu mehr innerer Balance mit Rotraud Perner

Auch die Juristin und Psychotherapeutin, evangelische Theologin und Hochschulpfarrerin im Ehrenamt Rotraud Perner gibt hilfreiche Anregungen und Anleitungen in schwierigen, in „interessanten“ Zeiten, wie sie sich ausdrückt. „Mögest du in interessanten Zeiten leben“, sagt ein chinesisches Sprichwort. Oder ist es ein Fluch? Die Herkunft dieses Satzes ist nicht eindeutig belegt. Sicher ist allerdings, dass diese Redewendung „im Westen“ durch John F. Kennedy populär wurde – und dass die derzeitige Covid-19 Pandemie jede und jeden einzelnen weltweit betrifft.

Buchhinweis:
Rotraut Perner, „(Über)Leben in ‚interessanten Zeiten‘. Leibseelische Balance unter Krisenbedingungen“, Edition Roesner

Hier wird Rotraud Perner konkret: Die Psychologin und Theologin gibt in ihrem Buch „(Über)Leben in ‚Interessanten Zeiten‘. Leibseelische Balance unter Krisenbedingungen" hilfreiche „To do“-Anleitungen. Maria Harmer hat Rotraud Perner unter Einhaltung aller coronavirusbedingten Sicherheitsmaßnahmen getroffen und ihr Tipps entlockt, um gestärkt aus der Krise zu gehen.

Das jüdische Wiener Neustadt – Ein Rundgang im Rahmen von 9 x Österreich: Niederösterreich

Domstadt, historische Habsburgerresidenz, militärisches Zentrum – in einigem durchaus bemerkenswert und doch irgendwie häufig unter Wert gehandelt: Wiener Neustadt. Was man – bei näherer Betrachtung – durchaus ungerecht finden kann. Denn die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs, 50 Kilometer südlich von Wien gelegen, hat mehr zu bieten als eine vielfältige Bildungslandschaft und ein pittoreskes Stadtzentrum.

Lebenskunst
Sonntag, 29.11.2020, 7.05 Uhr, Ö1

Da ist etwa die jüdische Geschichte, die hier besonders weit zurückreicht und mit prominenten Details aufwarten kann. Einige von ihnen hat Brigitte Krautgartner noch vor dem aktuellen Corona-Lockdown bei einem Rundgang mit dem Historiker Werner Sulzgruber in Erfahrung gebracht. Und dabei gelernt, warum die Stadt mit Fug und Recht als Hort internationaler Gelehrsamkeit gelten kann, was es mit dem beliebten Ausgehviertel rund um den Allerheiligenplatz auf sich hat – und warum es sogar Ausläufer bis nach Hollywood gibt. Eine akustische Zeitreise im Rahmen des Ö1-Schwerpunktes „9 x Österreich, Erkundungen in den Bundesländern“, dessen Anfang Niederösterreich macht.

Bibelessay zu Markus 13, 33-37 – Über das wachsame Warten

Mit dem 1. Adventsonntag beginnt aus christlicher Perspektive nicht nur eine besondere – vorweihnachtliche – Zeit und ein neues Kirchenjahr, sondern auch eine Zeit, die das Vergehen von Himmel und Erde am Ende der Zeit und das Kommen des sogenannten „Menschensohns“ thematisiert. Damit ist schon in der Hebräischen Bibel ein transzendenter Heilsmittler gemeint. Mit dem neuen Kirchenjahr geht in der katholischen Kirche aber auch ein neues „Lesejahr“ einher. War im vergangenen Kirchenjahr das Matthäusevangelium das tonangebende – neben anderen Texten aus dem Neuen oder Zweiten Testament sowie aus dem Ersten oder Alten Testament – so ist es nun für ein Jahr das Markusevangelium, verfasst um das Jahr 70. Die Theologin und Bibelwissenschaftlerin Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, hat sich für ihren LEBENSKUNST-Bibelessay jene Stelle aus dem ältesten Evangelium ausgesucht, die am 1. Adventsonntag in katholischen Kirchen auf dem Leseplan steht.

Bibelessay zu Markus 13,33-37

Redaktion & Moderation: Doris Appel