Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen 31.1.2021

Nah an den Menschen und ihren Themen

Nah an den Menschen und ihren Themen | Humor ist, wenn man trotzdem lacht | Role Model Fatima | Wider die selbsternannten Prophet/innen

Nah an den Menschen und ihren Themen – Die erste Präsidentin der evangelisch-reformierten Kirche Schweiz

Sie ist die erste Frau an der Spitze der auf Zwingli und Calvin zurückgehenden evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und bekleidet das Amt seit 1. Jänner dieses Jahres: die Theologin und Pfarrerin Rita Famos.

Lebenskunst
Sonntag, 31.1.2021, 7.05 Uhr, Ö1

Ihr Vorgänger Gottfried Locher war zurückgetreten, ihm wurde Fehlverhalten gegenüber Frauen vorgeworfen. Die Nachfolgerin muss nun die Vorwürfe aufklären lassen und dafür sorgen, dass wieder Ruhe einkehrt in ihrer Kirche, der in der Schweiz gut zwei Millionen Mitglieder angehören. Rita Famos wird nachgesagt, dass sie eine Kämpferin mit Durchsetzungsvermögen ist, die gerne aus der eigenen „Bubble“ ausbricht, um Neues zu erfahren und das sowohl in ihre Haltung als auch in die Seelsorge einfließen zu lassen: Die Themen reichen dabei von interreligiösen Projekten über Corona bis zum assistierten Suizid schwerstkranker Menschen. Eine spannende Frau mit interessanten Ansichten, meint ORF-Schweiz-Korrespondentin Raphaela Stefandl.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht – Lachen als Quelle von Resilienz

Nicht nur, aber eben auch Corona – und die Maßnahmen dagegen – drücken auf’s Gemüt – das geht derzeit vielen so. Aber es ist möglich, in dem Ganzen auch etwas zum Schmunzeln zu entdecken: etwa, weil durch das Maskentragen Worte unklar verstanden werden und dann wirklich komische Sätze zwischen den Vermummten gewechselt werden. Wer in der Lage ist, das wahrzunehmen und mit einem Lächeln zu quittieren, tut etwas für seine Resilienz – so wird die seelische Widerstandskraft in Zeiten der Krise genannt. Resilienz fördert Wohlbefinden und langfristig Gesundheit. Nicht umsonst heißt es: Wer lacht, lebt länger. Und wenn schon nicht länger, dann zumindest fröhlicher, das ist unbestritten. Wie Humor, Resilienz und Spiritualität in Verbindung zu einander stehen, darüber hat Brigitte Krautgartner mit der Theologin und Pädagogin Sr. Beatrix Mayrhofer gesprochen. Hat doch die katholische Ordensfrau mit all dem eine langjährige Erfahrung.

Role Model Fatima – Was junge muslimische Frauen heute über Mohammeds Tochter denken

Eine gesellschaftlich aktive Frau – und das vor mehr als 1.400 Jahren – war Fatima. Schiitische Musliminnen und Muslime begehen heuer am 5. Februar den Geburtstag der Tochter Mohammeds, des Verkünders des Islam. Fatima wurde Anfang des 7. Jahrhunderts in Mekka, Arabien, geboren. Obwohl sie noch als junge Frau starb, erlangte sie historische Bedeutung – auch, weil sich in ihrer überlieferten Lebensgeschichte und in ihrem frühen Tod die unterschiedlichen Positionen von Schiiten und Sunniten widerspiegeln, den beiden Hauptrichtungen im Islam. So ist sie für schiitische Gläubige eine Märtyrerin, die gegen Unrecht ihre Stimme erhob. Von konservativen Muslim/innen wird Fatima teils noch immer für eine traditionelle Frauenrolle zitiert. Viel stärker aber reklamieren junge Musliminnen für sich Frauenrechte und selbstbestimmte Entscheidungen nach dem Beispiel Fatimas. Lise Abid geht der Frage nach, welche Bedeutung Fatima heute für junge muslimische Mädchen in Österreich hat.

Wider die selbsternannten Prophet/innen – Bibelessay zu Deuteronomium 18,15-20

Der Bibeltext, der unter anderem für katholische Gottesdienste am Sonntag, 31. Jänner, vorgesehen ist, enthält viel Weisheit, meint die in Graz lebende katholische Theologin und Psychotherapeutin Monika Prettenthaler. Er befindet sich im Ersten Testament im 5. Buch Mose und richtet sich gegen die vereinfachenden Heils- (bzw. Unheils-)Botschaften selbsternannter Propheten und Prophetinnen.

Bibelessay zu Deuteronomium 18,15-20

Redaktion & Moderation: Doris Appel