Montag, 15.2.2021, Bernadette Spitzer

Rosa von Lima

Auch wenn es heuer kaum auffällt – es ist Fasching, zumindest laut Kalender. Und dazu passen auch die Morgengedanken am heutigen Faschings- bzw. Rosenmontag.

Heute ist Rosenmontag – nur, ob er je etwas mit Rosen zu tun hatte, lässt sich nicht mehr klären. Die gängigste Theorie besagt, dass der Papst im Mittelalter am Sonntag vor dem Aschermittwoch eine goldene Rose segnete und einer verdienten Persönlichkeit schenkte.

Bernadette Spitzer
ist katholische Theologin und Buchautorin

Mit den Mücken singen

Eine solche war jedenfalls eine Frau, die die Rose in ihrem Namen trägt: Rosa von Lima. Sie ist Südamerikas erste Heilige. In Peru sind mehr als 70 Orte nach ihr benannt. Ihr Gesicht prangt auf der höchsten Banknote des Landes, dem 200-Sol-Schein. Rosa kam als Isabel Flores de Oliva 1586 in Lima zur Welt. Sie wurde aber immer Rosa genannt, denn sie war spanischstämmig und hatte daher einen vergleichsweise rosigen Teint.

Rosa widmete ihr Leben Gott und ihren Mitmenschen, vor allem den armen und kranken. Sie kritisierte mutig den Umgang der spanischen Eroberer mit den Indigenen. Sie versuchte, mit Bußübungen deren Vergehen zu sühnen und war sehr hart zu sich selbst. Sanfter ging sie mit Mücken um, die sie, so wird erzählt, nicht stachen, sondern mit ihr sangen. Rosa von Lima starb 1617 mit nur 29 Jahren, aber hochverehrt. Sie ist Patronin Südamerikas, der Gärtner- und Blumenhändler und – gegen Mückenstiche.

Buchhinweis:

Bernadette Spitzer, „Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr“, Wiener Dom-Verlag