Freitag, 11.6.2021, Pfarrer Christian Öhler

Lieblingsplatz

Jeder von uns hat wahrscheinlich einen Lieblingsplatz, einen, wo „einem das Herz übergeht“. Dass dieser Platz auch in uns selber sein kann, darüber spricht heute Pfarrer Christian Öhler in seinen Morgengedanken.

Der Herzberg der Stadt Bad Ischl ist die Katrin. Mit dem violett färbigen Herz in der Nähe des Berggasthofs lassen sich Paare wie einzelne Herzbergwanderer gerne fotografieren.

Konsistorialrat Christian Öhler ist Pfarrer von Bad Ischl

Das Herz ist ein Symbol und ein Symbol wirkt wie eine Lupe. Mit einer Lupe kann man nicht nur vergrößern. Man kann mit ihr auch das Sonnenlicht sammeln, es auf einen Punkt hin konzentrieren, bündeln.

Wenn wir sagen: „Der hat ein offenes, ein gutes Herz“, dann ist klar, dass wir nicht den Muskel meinen, sondern die Fähigkeit des Menschen, sich einem anderen mitzuteilen, einen anderen zu lieben, seine Empathiefähigkeit.

So ähnlich funktionieren auch Symbole des Glaubens: Sie sammeln und bündeln die religiöse Erfahrung in einem bestimmten Zeichen.

Ein solches Symbol, so eine gebündelte Glaubenserfahrung ist gemeint, wenn wir vom „Herzen Jesu“ sprechen. Wenn wir es verehren, sagen wir damit, dass in diesem Jesus Gott ein Herz für die Menschen hat, dass wir in ihm einen herzlichen und wahrhaft menschlichen Gott erfahren.

Allen, die sich dem offenen Herzen Jesu anvertrauen, schenkt er die Erfahrung,
von ihm erwartet und geliebt zu sein und bei ihm – der sogar für seine Mörder gebetet hat – Vergebung zu finden. Wenn Gott einmal jemanden ins Herz geschlossen hat, dann steht er dazu.

Das wird heute in der katholischen Kirche gefeiert, am Fest Herz Jesu.
Mit Maske, aber aus vollem Herzen, singen wir: „Wer der Liebe je begegnet, die aus deinem Herzen quillt, wird verwandelt und gesegnet. Präge uns nach deinem Bild!“