Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen 20.6.2021

Konzerte im Kirchentor

Eine Geschichte zum Weltflüchtlingstag 2021 | Das interkulturelle Zentrum Bad Gams bei Deutschlandsberg | #musikbefreit | Bibelessay von Andrea Eckert

Trotz aller Hiobsbotschaften: Auf der Suche nach einem Weg durch das Leid – Bibelessay zu Ijob 38,1.8-11

Hiobsbotschaft, so wird gemeinhin eine Unglücksnachricht schrecklichen Ausmaßes genannt. Die Bezeichnung geht auf den biblischen Hiob/Ijob zurück, dem vier Boten hintereinander berichten, dass er durch Kriegs- und Naturkatastrophen seine Viehherden, seine Knechte und schließlich seine Söhne und Töchter verloren hat.

Lebenskunst
Sonntag, 20.6.2021, 7.05 Uhr, Ö1

Das alttestamentliche Hiobbuch gilt als Versuch zur Bewältigung der Frage, warum der Gott, von dem die Bibel erzählt, das Leiden der Menschen in Kauf zu nehmen scheint. Wenn auch ein Verstehen nicht möglich ist, so wird in der etwa 2.500 Jahre alten Dichtung doch zumindest das Bestehen von Leid thematisiert und ein Weg durch dieses eröffnet. Eine der „Antworten Gottes“ auf Hiobs Klagen steht am Sonntag, dem 20. Juni, auf dem Leseprogramm der katholischen Kirche. Im Rahmen der Reihe „Fest der Sprache. Theatermenschen lesen und interpretieren die Bibel“ hat sich die Theater- und Filmschauspielerin Andrea Eckert dazu – und zum gesamten Buch – Gedanken gemacht.

Bibelessay zu Ijob 38,1.8-11

Vom Wegmüssen und Ankommen – Eine Geschichte zum Weltflüchtlingstag 2021

Seit genau 20 Jahren wird er am 20. Juni international begangen – der von der UNO proklamierte Weltflüchtlingstag, der Regierungen und Gesellschaft dazu aufruft, Geflüchtete an allen Lebensbereichen teilhaben zu lassen.

Gewalt, politischer Druck, wirtschaftliche Not und die Folgen des Klimawandels, diese und andere Gründe bewegen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen, um in unbekannten Fernen bessere Lebensmöglichkeiten für sich und ihre Kinder zu suchen. Ihre Träume sind oft trügerisch, wie Bilder von Lagern an Europas Außengrenzen oder von Schlauchbooten auf dem Mittelmeer in erschreckender Weise deutlich machen. Und zahllose Menschen sind zu einem politisch heißen Eisen geworden, zu einem willkommenen Thema für Wahlkampfveranstaltungen und Stammtischdebatten. Doch um wen oder was geht es da eigentlich? Jeder geflüchtete Mensch hat eine ganz spezifische Identität, eine ganz persönliche Geschichte. Eine derartige Geschichte zeichnet Brigitte Krautgartner nach: Sie hat in Wien einen jungen Mann aus Afghanistan und seine Unterstützerin, eine pensionierte katholische Krankenhausseelsorgerin, zum Gespräch getroffen.

Buddha im Schilcherland – Das interkulturelle Zentrum Bad Gams bei Deutschlandsberg

Sanfte Hügel, grüne Wiesen und Weingärten soweit das Auge reicht. Das sogenannte „Schilcherland“ in der Südsteiermark an den Ausläufern der Koralpe ist die Heimat des namensgebenden Weines aus der österreichischen roten Rebsorte „Blauer Wildbacher“. Und es ist ein Ort der Entschleunigung, gelegen an der seit dem Zerfall des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ offenen Grenze zum Nachbarland Slowenien. Hier kann man zur Ruhe und auch zu sich selbst finden.

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Frau Inge Brenner vor dem Eingang zum Tempel sowie Eingang zum Haupthaus des Buddhistischen Zentrums in Bad Gams
ORF/Maria Harmer
Frau Inge Brenner vor dem Eingang zum Tempel sowie Eingang zum Haupthaus des Buddhistischen Zentrums in Bad Gams
ORF/Maria Harmer

2002 wurde im denkmalgeschützten ehemaligen „Baderhaus“ und in der ehemaligen „Weberei Brabeck“ in Bad Gams, 40 Kilometer südwestlich von Graz, das buddhistische Zentrum „Sakya Tsechen Changchub Ling“ eröffnet. Nach langen Renovierungsarbeiten steht es nun – sofern die Pandemie es erlaubt – Besucherinnen und Buddhisten aus aller Welt offen. Inge Brenner, Leiterin des Zentrums und Repräsentantin der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft ÖBR für die Steiermark, führt Maria Harmer anlässlich des Ö1-Schwerpunktes „9 x Österreich: Steiermark“ durch diesen Ort, der der Förderung des interkulturellen Austausches dienen soll und zu dem auch ein zauberhafter Garten gehört.

Konzerte im Kirchentor – #musikbefreit

Unerwartet tauchen sie und ihre Klänge auf, spielen für Passierende und Verweilende: Musikerinnen und Musiker an öffentlichen Plätzen. Auch die Pop-Up-Konzertreihe im Tor der neugotischen Sankt-Elisabeth Kirche im vierten Bezirk Wiens hat wieder begonnen; zum ersten Mal wurde sie im strengen Lockdown-Frühling 2020 veranstaltet. Ob auf den aufgestellten Stühlen oder dem eigenen Fahrradsattel, ob unter einem Schatten spendenden Baum oder bei einem Kaffee im angrenzenden Bioladen, auf dem Sankt-Elisabeth-Platz rund um die Backsteinkirche am oberen Ende der Argentinierstraße lässt sich Musik im Freien genießen. Davon hat sich auch Marie-Theres Himmler überzeugt, die mit dem „Gastgeber“, dem katholischen Pfarrer Gerald Gump, sowie mit der Bratschistin und Veranstalterin Nora Romanoff-Schwarzberg über ihre Initiative #musikbefreit gesprochen hat.

Redaktion & Moderation: Doris Appel