Sonntag, 20.6.2021, Elisabeth Rathgeb

Reisesegen

Sommerzeit ist Reisezeit. Und von einer bevorstehenden Reise handeln auch die heutigen Morgengedanken von Elisabeth Rathgeb.

Vergangenen Sonntag war ich zufällig Augenzeugin einer kleinen Szene, die mich sehr berührt hat: Eine Familie kommt nach dem Gottesdienst in die Sakristei und bittet unseren Pfarrer um einen Reisesegen für die 16-jährige Tochter. Sie bricht am nächsten Morgen zu ihrem ersten großen Auslandspraktikum nach Irland auf. Die Mutter hat ein kleines Schutzengel-Medaillon dabei, das sie ihrer Tochter mitgeben will. In der Hoffnung und im Vertrauen darauf, dass es noch einen anderen Beistand gibt, der ihre Tochter auf diesem neuen Weg begleitet.

Elisabeth Rathgeb
ist stellvertretende Caritasdirektorin in Innsbruck

Für alle Menschen, zu jeder Zeit

„Beistand“ heißt im Griechischen „Paraklet“ und damit ist der Heilige Geist gemeint: Die Kraft Gottes, die nach außen wirkt. Die uns stärkt und schützt und manchmal auch aufrüttelt und antreibt wie ein kräftiger Wind. Diesen Heiligen Geist feiern Christinnen und Christen zu Pfingsten – und das ist für die orthodoxen Christen auf der Welt heute. Ihnen wünsche ich ein schönes Pfingstfest!

Aber das Beste daran ist, dass dieser Heilige Geist keine Grenzen kennt: Die Zusage des Beistandes Gottes gilt allen Menschen und zu jeder Zeit. Wie in dem irischen Segenslied, das Sie und Ihre Lieben in den heutigen Tag begleiten soll: „Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich schützend in seiner Hand.“