Donnerstag, 16.12.2021, Dietmar Stipsits

Trost ist ein Rettungsring für mich

Irgendwie ist es altmodisch geworden, dieses Wort „Trost“, von dem gerade im Advent in Liedern aber auch in so manchen Stellen des Jesajabuches die Rede ist (z. B. Jes 40).

Höre ich das Wort „Trost“ oder „trösten“, fällt mir zunächst sofort das Wort „vertrösten“ ein, mit dem ich nichts Gutes verbinde. Nur allzu oft mache ich in letzter Zeit die Erfahrung, dass ich vertröstet werde, egal ob von Politiker/innen oder auch von den Verantwortlichen in unserer römisch-katholischen Kirche.

Dietmar Stipsits

ist katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf.

Dabei ist das Wort „Trost/trösten“ doch von seiner ursprünglichen Bedeutung aus dem Althochdeutschen her, wo es vom Wortstamm „treu“ abstammt und soviel wie Festigkeit, seelischer Halt, Zuversicht und Ermutigung im Leid bedeutet, ein überaus positiv besetzter Begriff.

Was also kann mich retten? Ja, Trost ist etwas, das mich in so manch schwieriger Situation rettet.

Es sind vor allem Menschen, die mir nahestehen, die ich gernhabe, und die mich auch gerne haben. Menschen, auf die ich mich verlassen kann, mit denen ich gut reden kann. Solche Menschen sind es oft, die auch die Gabe besitzen, mich zu trösten, mich zu ermutigen. Tröstende Menschen retten mich immer wieder.