LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag, 6.1.2022

Dreikönigstag

Bescheidenheit siegt über Pomp, Demut über Arroganz – Bibelessay zu Matthäus 2, 1-12 | Von Ende und Zukunft – Das Weihnachtsgeheimnis, Teil 6 | Heischen und Singen – Bräuche rund um den Dreikönigstag | Was ich mir für das Neue Jahr wünsche – Gedanken aus verschiedenen Perspektiven

Bescheidenheit siegt über Pomp, Demut über Arroganz

Bibelessay zu Mt 2, 1-12

„Hier gibt es Platz für jeden“, das ist eine Botschaft, die Stephan Bugnyár, der Rektor des Österreichischen Hospizes in Jerusalem, aus jenem Text herausliest, der dem „Epiphanie“-Festtag zugrunde liegt. Besser bekannt ist der Feiertag als Dreikönigstag, auch wenn in der Bibel, bei Matthäus, und nur dort findet sich der Text, nicht von drei und nicht von Königen die Rede ist. Wohl aber von Weisen, die das neugeborene göttliche Kind in seiner einfachen Bleibe aufsuchen.

Von Ende und Zukunft – Das Weihnachtsgeheimnis, Teil 6

Mit dem Sonntag nach Epiphanie, dem 6. Jänner, endet für die Westkirche die Weihnachtszeit, in manchen Teilen der Ostkirche, etwa der russisch-orthodoxen Kirche, beginnt sie kalenderbedingt erst.

Die Philosophin und Mystikerin Edith Stein hat dem „Weihnachtsgeheimnis“ im Jänner 1931 einen Vortrag gewidmet, der Untertitel: „Menschwerdung und Menschheit“. Die Schauspielerin Andrea Eckert hat den Vortrag in sechs Teilen für LEBENSKUNST wiedergegeben. Der Abschlussabschnitt erzählt vom Ende der weihnachtlichen Zeit und einem Ausblick, der für jeden und jede, für die ganze Menschheit offen stehe: „Mit dem Menschensohn durch Leiden und Tod zur Herrlichkeit der Auferstehung ist der Weg für jeden von uns, für die ganze Menschheit.“

Edith Stein, geboren 1891 in eine orthodoxe jüdische Familie in Breslau, war Assistentin des Phänomenologen Edmund Husserl, ist zum Christentum konvertiert und schließlich in die Ordensgemeinschaft der Karmelitinnen eingetreten. 1942 wurde sie in Auschwitz ermordet, 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Heischen und Singen – Bräuche rund um den Dreikönigstag

Wahrscheinlich ist der Begriff „Beifall heischend“ noch am bekanntesten, doch „heischen“, also um etwas bitten, ansuchen oder betteln, kann man auch in anderen Zusammenhängen. Mit alpenländischen „Heischebräuchen“ sollte ursprünglich das Bettelverbot umgangen werden: Wer im Winter ohne Arbeit dastand, zog in der Weihnachtszeit singend von Haus zu Haus, verkündete so die „Geburt des Erlösers“ – und konnte sich dank der milden Gaben ein kleines Einkommen sichern. Heute sind es als „Könige“ verkleidete Kinder und Jugendliche, die Geld für Menschen in benachteiligten Regionen der Welt sammeln. Markus Veinfurter und eine kleine Geschichte alter Heischebräuche bis in die Gegenwart.

Was ich mir für das Neue Jahr wünsche – Gedanken aus verschiedenen Perspektiven

Zum Beginn des Neuen Jahres bringt LEBENSKUNST Gedanken, Hoffnungen und Wünsche von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen, mit denen sie durch diese besondere Zeit gehen. Für den ausgebildeten Psychologen und Sozialarbeiter Martin Schaurhofer, der seit 2007 Sekretär der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft ist, sind es drei „Os“, an die er seine Hoffnung knüpft: Optimismus, Orientierung – und HumOhr. Martin Schaurhofer, der selbst im Sinne des Buddhismus lebt, möchte, wie er sagt, „heilsame Impulse für mehr Frieden in die Welt“ bringen.

Moderation: Martin Gross
Redaktion: Doris Appel