So wird der Prophet Muhamad von Musliminnen und Muslimen unter anderem geschildert. Seine erste Frau Chadischa etwa soll eine reiche und erfolgreiche Händlerin gewesen sein, 15 Jahre älter als er – und zunächst seine Chefin.
Tao
Samstag, 2.4.2022, 19.05 Uhr, Ö1
Als er – der Überlieferung zufolge ab dem Jahr 610 – die ersten göttlichen Offenbarungen erlebte war sie es, die ihm half, diese erschütternden Erfahrungen zu verarbeiten und sein Leben neu auszurichten. Und wenn sie als „treusorgende Ehefrau“ beschrieben wird, dann kann man sich darunter wohl auch vorstellen, dass sie als Geschäftsfrau für das wirtschaftliche Auskommen und das standesgemäße Auftreten der Familie zuständig war – während ihr Mann seiner religiösen Berufung nachkam.
Für den Fortbestand der Familie nach seinem Tod war wieder eine Frau zuständig, seine Lieblingstochter Fatima. Sie wird als die Person bezeichnet, die dem Propheten am ähnlichsten war. Und sie war es, die dafür sorgte, dass seine genealogische Linie nicht erlosch – indem sie Söhne zur Welt brachte. Aber auch für Maria von Nazareth hegte Muhamad große Ehrerbietung. Als Mutter des Propheten Jesus, wie er in islamischer Tradition betrachtet wird, rechnet er sie zu den vier Frauen, die spirituelle Vollkommenheit erreicht haben und die er als die vorzüglichsten Frauen des Universums bezeichnet.
Hätten herausragende Frauen nicht ihren Beitrag geleistet, dann hätte sich der Islam nicht entfalten können. Doch genau dieser Beitrag wird allzu oft übersehen zugunsten einer patriarchalisch geprägten Lesart der religiösen Tradition. Welche Strahlkraft haben diese Frauen noch und welche Bedeutung für Muslim/innen heute? TAO erinnert an bedeutende Mütter des Islam, unmittelbar zum Beginn des Ramadan. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner