Tao – aus den Religionen der Welt, 9.4.2022

Im Schatten der Moai – Traditionen der Osterinsel

Vor 300 Jahren, zu Ostern 1722, wurde Rapa Nui erstmals von Europäern betreten und damit – im kolonialen Sinn – „entdeckt“

Gleich die erste Begegnung mit den Europäern verlief tödlich für die indigene Bevölkerung, deren Insel fortan auf allen Karten der Welt einen Namen bekommen sollte, gegen den sie sich bis heute nicht wehren kann. Mysteriös blieb bis heute, wie und warum auf dem Eiland inmitten des Stillen Ozean, 3.800 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt, die steinernen Moai-Figuren entstanden sind und wer sie vom Sockel stürzte. Die Europäer schätzten die damals schon jahrhundertealte Kultur der Polynesier gering und konnten lange nicht glauben, dass die Inselbewohner/innen selbst die riesigen Steinköpfe gebaut hatten. Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse und eine Erklärung: Die Statuen wurden tatsächlich mit steinernen Äxten von Hand hergestellt. Ungeklärt ist bis heute, ob es sich bei den riesigen beinlosen, halb Mensch, halb Gott ähnlichen Wesen ausschließlich um aus Stein gehauene Ahnenverehrung gehandelt hat.

Tao
Samstag, 9.4.2022, 19.05 Uhr, Ö1

Die Reihen LOGOS und TAO werden sich im Rahmen eines multimedialen Jahresschwerpunktes der Abteilung „Religion und Ethik“ 2022 immer wieder dem Thema „Mission und Kolonialismus“ widmen. TAO begibt sich in dieser Ausgabe auf die Spuren der historischen Kulte der polynesischen Rapanui und besucht die heutige indigene Bevölkerung der Osterinsel, die stolz auf ihre Kultur und religiösen Traditionen ist, die einst wundersame Steinskulpturen hervorbrachten. – Gestaltung: Michael Marek