LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen 15.5.2022

Tierleid vermeiden und Wohlbefinden fördern

Bibelessay zu Johannes 13, 31-33a.34-35 | Der neue Heilige Charles de Foucauld | Bischof Pawlo Shwarts aus Charkiw | Der buddhistische Verein „Animal Compassion“

Liebe soll sich am Vorbild orientieren – Bibelessay zu Johannes 13, 31-33a.34-35

Das Zitat ist sprichwörtlich geworden und wird am 15. Mai in katholischen Kirchen vorgetragen. „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“, wird Jesus aus Nazareth im Johannesevangelium zitiert. Und: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ Der katholische Theologe und Professor für Judaistik an der Universität Wien, Gerhard Langer mit Gedanken zu dieser Menschenliebe, die an Taten zu erkennen ist.

Bibelessay zu Johannes 13, 31-33a.34-35

Jeden Menschen wie einen geliebten Bruder aufnehmen – Der neue Heilige Charles de Foucauld

Er war Offizier, Forscher, katholischer Priester und Mönch. Als Jugendlicher hatte der aus einem katholischen Adelsgeschlecht in Frankreich stammende Charles de Foucauld jeglichen Glauben an Gott verloren. Das Vorbild tiefgläubiger Muslime brachte ihn in Nordafrika wieder zurück zur katholischen Kirche. In der algerischen Provinz Bechar betreute er seelsorglich die dort stationierten französischen Soldaten und pflegte Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.

Lebenskunst
Sonntag, 15.5.2022, 7.05 Uhr, Ö1

Später wirkte er in der Wüste als Vermittler zwischen Tuareg und Franzosen. Er lernte die Sprache der Tuareg, erstellte ein Wörterbuch und sammelte ihre Gedichte und Fabeln. Am 15. Mai wird Charles de Foucauld von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen. Einen Feiertag hatte er bereits als „Seliger“: am 1. Dezember, dem Tag seines gewaltsamen Todes im Jahr 1916. Markus Veinfurter mit einem Porträt des neuen römisch-katholischen Heiligen, nach dessen Vorbild sich Gemeinschaften gebildet haben, die sich für einen schlichten und kontemplativen Lebensstil mitten in der Welt entschieden haben.

Aus dem Krieg in den Frieden – Begegnung mit dem evangelischen Bischof Pawlo Shwarts aus Charkiw

Der 39-jährige Pawlo Shwarts, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in der Ukraine, war vor Kurzem zu Besuch bei der „Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa“, GEKE. Sie hat ihren Sitz in Wien-Währing beim „Evangelischen Zentrum“ in der Severin-Schreiber-Gasse. Der GEKE gehören lutherische, reformierte und methodistische Kirchen Europas an. Im Zuge seines Kurzbesuchs hat Bischof Shwarts über die Lage in der Ukraine berichtet, unter anderem, wie Menschen geholfen wird, die nicht vor dem Krieg fliehen konnten oder wollten.

Seine Kirche, die evangelisch-lutherische Kirche in der Ukraine, ist eine Minderheitenkirche in dem überwiegend christlich-orthodoxen Land und hat rund tausend Mitglieder, meist ukrainisch-deutscher Herkunft. Ihre Wurzeln gehen auf deutsche Siedler im Russland des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts zurück. Andreas Mittendorfer hat Bischof Shwarts zum Gespräch getroffen.

Tierleid vermeiden und Wohlbefinden fördern – Der buddhistische Verein „Animal Compassion“

Jede Handlung hat Folgen, auch in der Mensch-Tier-Beziehung. „Vielleicht verhindert zum Beispiel der konsequente Umstieg vom Plastik- zum Papiersackerl den qualvollen Erstickungstod einer Meeresschildkröte“, sagt der Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, Gerhard Weißgrab. Auch der konsequente Verzicht auf Fleisch und Tierprodukte könne mithelfen, Tierleid zu reduzieren und die Klimabilanz zu verbessern, denn die Tierhaltung trägt maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei, erinnert Gerhard Weißgrab bei einem Spaziergang über den Wiener Naschmarkt.

Er ist der Begründer von „Animal Compassion“ zur Wahrnehmung der Tiere als fühlende Wesen, Mitbegründerin des Vereins ist die deutsche Buddhistin Christina Haenlein. Beide möchten, so haben sie Maria Harmer erzählt, mehr Bewusstsein für das Leid der Tiere schaffen und fordern einen respektvolleren Umgang mit allen Lebewesen ein. Ein Beitrag im Rahmen des ORF-Schwerpunkts „Mutter Erde“ und des Ö1-Dossiers „Nachhaltig leben“.

Redaktion & Moderation: Doris Appel