Memo – Ideen, Mythen, Feste 6.6.2022

„Der Geist weht, wo er will“

Die Pfingstbewegung in Österreich. „Sie sind vom süßen Wein betrunken“ – dieser Verdacht gegen die Jüngerinnen und Jünger Jesu ist biblisch belegt, nachdem sie vom „Heiligen Geist“ (wie es heißt) „erfüllt“ worden waren.

Auf jeden Fall waren alle Sprachbarrieren plötzlich überwunden. Dieses Ereignis feiern Christinnen und Christen in aller Welt zu Pfingsten. Und auf dieses Ereignis berufen sich auch die Pfingstgemeinden, wo sich schon allein der Gottesdienst deutlich von der geordneten Liturgie katholischer oder evangelischer Tradition unterscheidet. Wer einmal so etwas wie „Ekstase“ in der Kirche miterleben möchte, könnte am ehesten in einer „Pfingstgemeinde“ fündig werden. Denn: „Der Geist weht, wo er will“ – und in Pfingstgemeinden wird dieses weit verbreitete Wort besonders ernst genommen.

Memo
Pfingstmontag, 6.6.2022, 19.05 Uhr, Ö1

Die Pfingstgemeinden sind aus den Erweckungsbewegungen in den USA des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hervorgegangen – konkret berufen sie sich auf die „Azusa Street Mission“ in Los Angeles im Jahr 1906. Weltweit gibt es mittlerweile an die 300 Millionen „Pfingstlerinnen“ und „Pfingstler“. In Österreich heißen sie offiziell „Freie Christengemeinde – Pfingstgemeinde“ und sind unter dem gemeinsamen Dach der „Freikirchen in Österreich“ gesetzlich anerkannt. Die erste Gemeinde in Österreich wurde nach dem Ersten Weltkrieg gegründet – von schwedischen Missionaren, die Hilfe für die hungernde Bevölkerung nach Wien brachten. Heute sind es mehr als 100 Gemeinden mit offiziell 7.300 Mitgliedern.

Die Reihe MEMO beleuchtet zu Pfingsten – das als „Geburtsfest“ der Kirche gilt – eine der jüngsten Neuentwicklungen im breiten konfessionellen Spektrum des Christentums.

Gestaltung: Markus Veinfurter