LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag 26. Mai 2022

Himmelfahrten und Himmelsreisen

Bibelessay zu Apostelgeschichte 1,1-11 | Himmelsreisen | Elisabeth Seidl | Frei-Alevit:innen

Fortsetzung folgt – Bibelessay zu Apostelgeschichte 1,1-11

Sie wird im Neuen Testament der Bibel, bei Lukas und in der Apostelgeschichte, beschrieben, die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus aus Nazareth. Seit Ende des 4. Jahrhunderts wird das Thema der „Erhöhung Jesu“ in die „unmittelbare Anschauung Gottes“ als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern begangen: Heißt es doch, dass der Auferstandene seinen Anhängern 40 Tage hindurch erschienen ist und von einem möglichen Reich Gottes auf Erden gesprochen hat.

Lebenskunst
Donnerstag, 26.5.2022, 7.05 Uhr, Ö1

Zumindest Christinnen und Christen glauben, dass Jesus zu seinen Lebzeiten Menschen dazu gebracht hat, ihr Leben umzukrempeln. Mit bleibenden Auswirkungen, wie sie Mirja Kutzer beschreibt und diese mit den Folgen einer spannenden Serie aus einem Streaming-Dienst vergleicht. Die katholische Theologin lehrt Systematische Theologie an der Universität Kassel.

Himmelfahrten und Himmelsreisen – Über ein weit verbreitetes religiöses Motiv

Himmelfahrten werden freilich schon im sogenannten Alten Testament, der Hebräischen Bibel, und in weiteren religiösen Schriften beschrieben: Ob in einem feurigen Wagen, über eine Leiter oder umhüllt von einer Wolke – in vielen Religionen werden Erzählungen von Himmelfahrten, Himmelsaufstiegen oder Himmelsreisen überliefert. Über das genaue Prozedere des Aufstiegs erfährt man in den verschiedenen religiösen Schriften oftmals nur wenige Details, über die Architektur dieser Himmelswelten dafür umso mehr. Eine Tour d’Horizon durch unterschiedliche religiöse Traditionen – von Kerstin Tretina.

„Und dann, meine Seele, sei weit, sei weit“ – Begegnung mit Elisabeth Seidl

Personalnot, Überlastung und Ausgebrannt-Sein im Pflege- und Gesundheitsbereich: Eine umfassende Pflegereform soll dem in Österreich ein Ende machen. Von dieser Notwendigkeit ist auch die 82-jährige Elisabeth Seidl, Pionierin und Doyenne der Pflegewissenschaften in Österreich überzeugt. Die gebürtige Wienerin, die während und nach dem 2. Weltkrieg in Oberösterreich aufgewachsen ist und ihr Berufsleben in der Bundeshauptstadt, aber auch in Zürich und in Linz verbrachte, hat wesentlich zur Etablierung der Pflege als Wissenschaft in Österreich beigetragen.

Buchhinweis:
Elisabeth Seidl, Peter Pawlowsky und Walter Rechberger (Hg.), „Die Gemeinde lebt. P. Josef Garcia-Cascales CMF, sein Geist wirkt weiter“, Hermagoras 2013

Als diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester hat sie an den Krankenbetten viel Leid erlebt. Kraft schöpfte und schöpft sie – „trotz allem“ – auch aus der Quelle ihres katholischen Glaubens. Ganz wesentlich war die Begegnung mit Pater Josef Garcia-Cascales, der 1960 die „Cursillo“-Bewegung nach Österreich brachte, mit der sie bis heute eng verbunden ist. Maria Harmer hat Elisabeth Seidl in ihrem Büro im Wiener „Haus Claret“, dem Zentrum der „Cursillo“-Bewegung in Österreich, besucht.

Elisabeth Seidl Pflege Pflegewissenschaften
ORF/Maria Harmer
Elisabeth Seidl, diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester

Ein Weg zum „vollkommenen Menschen“ – Besuch bei den Frei-Alevit:innen Österreichs

Ihr Name geht auf Ali, den Cousin und Schwiegersohn des islamischen Propheten Mohammed, zurück: Die Aleviten und Alevitinnen sind Mitglieder einer lange Zeit in Anatolien und Aserbaidschan beheimateten Glaubensrichtung. Auch die islamische Strömung der Schiiten, deren Name sich von „schi’at Ali“, also „Partei Alis“, ableitet, führt sich auf Ali zurück. Das Alevitentum hat zwar Wurzeln im schiitischen Islam, doch ob es sich um eine separate islamische Konfession handelt oder man von einer eigenständigen Religion sprechen kann, darüber gibt es auch unter Alevit:innen unterschiedliche Auffassungen.

Fakt ist, dass seit Kurzem die „frei-aleviten österreich“ als weitere religiöse Bekenntnisgemeinschaft offiziell eingetragen sind: sozusagen als dritte Gemeinschaft neben der Alevitischen Glaubensgemeinschaft und der Alt-Alevitischen Bekenntnisgemeinschaft. Wer aber sind die sogenannten Frei-Aleviten und -Alevitinnen? Zweifellos verstehen sie sich als autonome Religionsgemeinschaft, die nicht zum Islam gehört. Zentraler Inhalt ihres Glaubens sei der Weg zum „vollkommenen Menschen“, der Glaube selbst ein mystischer Pfad. Lena Göbl wollte mehr darüber erfahren und hat das Zentrum der Frei-Aleviten in Wien-Simmering besucht.

Redaktion & Moderation: Doris Appel