Montag, 30.5.2022, Dietmar Stipsits

Gott wird erfahrbar – in der Gemeinschaft

Jetzt ist sie wieder da, die Zeit der Frühlingsfeste. Für die Ministrant/innen gibt es ein Würstelgrillen, der Kirchenchor feiert gemeinsam, Pfarrfeste finden statt.

Auch in unseren Tagen ist es nach wie vor üblich, dass die meisten Eltern ihre Kinder taufen lassen. Sie treffen damit eine Vorentscheidung für ihr Kind, weil sie davon überzeugt sind, es gibt Gott.

Dietmar Stipsits
ist katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Glaube und Gemeinschaft

Bei mir war es die Vorbereitung auf die Firmung, bei der ich kein Außenseiter sein wollte und mitmachte, weil das halt dazugehörte. Meinem damaligen Pfarrer und der Pfarrgemeinde gelang es in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gut, mich zu motivieren, dass ich mich aktiv in das Pfarrleben einbrachte. Ich begann Orgel zu spielen und war auch in einer Gruppe Jugendlicher mit dabei, die gemeinsam den Mesnerdienst in der Pfarre übernahm.

Glaube war also bei mir weniger eine Frage meiner Entscheidung als vielmehr das Sammeln von unzähligen Erfahrungen, die mich spüren ließen: Gott ist einer, der für mich da sein möchte, der wie ein Liebhaber um seine Geliebte wirbt. Gott wurde und wird für mich persönlich erfahrbar vor allem im Miteinander der Pfarrgemeinde. Glaube braucht für mich also vor allem auch die Gemeinschaft, damit ich Gott finde und entdecke in meinem Leben.