Mittwoch, 1.6.2022, Dietmar Stipsits

Mystiker in der Bibel

Jeder kennt wohl besondere Menschen. Sie sind Vorbilder, weil sie so begabt sind: musikalisch oder talentierte Sportler – oder was auch immer. Auch im religiösen Sinn gibt es besonders begabte Menschen.

Die Bibel ist voll von Geschichten über Mystiker/innen, von Menschen, die Gott begegnen. Schon wenn ich das 1. Buch der Bibel aufschlage, das Buch Genesis, lese ich von Adam und Eva, die Gott erfahren in ihrem Leben, ganz persönlich. Oder die großen Gestalten in der Geschichte des Volkes Israel, z. B. Mose oder König David oder der Prophet Elija. Sie alle machten ihre persönlichen Gotteserfahrungen.

Dietmar Stipsits
ist katholischer Pfarrer im Seelsorgeraum Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Welche Richtung einschlagen?

Im Neuen Testament sind es die Jünger/innen von Jesus, die in ihm Gott entdecken. Petrus sagt es ganz klar in seinem Bekenntnis zu Jesus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Welche Richtung sollen wir schon einschlagen? Du hast Worte ewigen Lebens. Deine Worte sind der Kompass auf unserem Weg!“ (vgl. Joh 6,68). Jesus selbst bringt es auf den Punkt: „Wer mich sieht, sieht den Vater!“ (Joh 14,9).

Die Bibel ist für mich ein Buch, das mir aufzeigt: Von Anfang der Menschheitsgeschichte an geht es darum, offen zu sein für Gotteserfahrungen, offen zu sein dafür, dass Gott auch in meinem Leben da sein möchte.