LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag, 16. Juni 2022

Essen und Religionen. Gärten wie eine Fata-Morgana

Prophet:innenworte – Bibelessay zu 1 Korinther 11, 23-26 | Wenn der Glaube leiblich wird – Essen und Religionen | Den Kriegen und Katastrophen zum Trotz – Good News, der etwas andere Meldungsblock | Gärten wie eine Fata-Morgana – Spirituelle Impulse aus grünen Garten-Oasen

Prophet:innenworte – Bibelessay zu 1 Korinther 11, 23-26

„Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt ….“ Von einem Gedächtnismahl berichtet Paulus um das Jahr 55 im Ersten Korintherbrief – eine Passage, die am katholischen Feiertag „Fronleichnam“ (mittelhochdeutsch für „Leib des Herrn“) auf dem liturgischen Leseplan steht. Der Feiertag, der an den „Gründonnerstag“ und damit an „das letzte Abendmahl“, das Jesus mit seinen Leuten gefeiert hat, erinnert, wird bewusst an einem Donnerstag nachgeholt: am ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes, das den Osterfestkreis abschließt. Gedanken dazu von der Schauspielerin Petra Morzé. Sie rundet damit die Reihe „Prophet:innenworte“ ab. Seit dem Pfingstsonntag, der schöpferischen Geist zum Festinhalt hat, waren und sind in LEBENSKUNST Theatermenschen mit ihrer Interpretation von biblischen Texten zu hören.

Wenn der Glaube leiblich wird – Essen und Religionen

Im Fest Fronleichnam stellt die katholische Kirche die Hostie – oft in einer prächtigen Monstranz – in den Mittelpunkt. Jenes ungesäuerte Brot also, das auf die Mazzes oder Matzot genannten Fladen anspielt, die besonders zu Pessach gegessen werden: eine Erinnerung an die Flucht der Israelit:innen aus Ägypten, als keine Zeit war, den Teig für die Brote säuern zu lassen. Überlieferungen zufolge war das letzte Abendmahl, das Jesus von Nazareth mit seinen Jüngern gehalten hat, ein solches Pessach-Mahl.

LEBENSKUNST
– Begegnungen am Feiertag, Fronleichnam, 16. Juni 2022, 7.05-8.00, Ö1

Dass Jesus dabei das Brot als seinen Leib deutet, der hingegeben wird, wird in Messen und Abendmahlsgottesdiensten bis heute gefeiert. Ob und wie das Brot in den Leib Christi gewandelt wird, dazu gibt es freilich in den verschiedenen christlichen Kirchen unterschiedliche Standpunkte und theologische Diskussionen. Eines jedoch steht fest: Essen und Glauben hängen zusammen; Ernährung spielt in nahezu allen Religionen eine Rolle, wovon Traditionen, Vorschriften, Verbote und Richtlinien erzählen. Brigitte Krautgartner hat bei der Religionswissenschafterin Birgit Heller nachgefragt.

Den Kriegen und Katastrophen zum Trotz – Good News, der etwas andere Meldungsblock

„Alle heiligen Zeiten“ bringt LEBENSKUNST einen Meldungsblock mit Erfreulichem und Stärkendem, so auch am Feiertag Fronleichnam und sämtlichen Kriegen und Katastrophen zum Trotz: gute Nachrichten zum Aufatmen, gesammelt von Brigitte Krautgartner.

Gärten wie eine Fata-Morgana – Spirituelle Impulse aus grünen Garten-Oasen

In Wüsten- und Trockengebieten haben Oasen und Gärten eine ganz besondere Bedeutung: Meist kunstvoll bewässert, sind sie Orte der Ruhe, der Einkehr und Gastlichkeit, sowie herrschaftliche Repräsentation, manchmal auch des Gedenkens, mit schlichten Grabmälern oder kunstvollen Mausoleen. Immer sind sie auch ein Zufluchtsort des Lebens in einer oft lebensfeindlichen Umwelt, und stets haben Menschen daraus Inspirationen bezogen für Dichtung und Spiritualität. Die Gartenkulturen des Orients haben eine alte Geschichte, die bis in die Gegenwart lebendig geblieben ist, wie etwa der Iran zeigt. Lise Abid mit manchen Botschaften „persischer und anderer Gärten“, auch zum Klimawandel.

Moderation: Martin Gross
Redaktion: Doris Appel