Münster: Bischof reagiert auf Missbrauchs-Studie
Nach der Veröffentlichung einer Missbrauchs-Studie im deutschen Bistum Münster zu Wochenbeginn räumt heute der zuständige Bischof Fehler ein. Felix Genn verspricht Reue und Umkehr, sagt aber auch, er habe sexuelle Gewalt nicht vertuscht. Zurücktreten wolle er nicht, sondern die Erkenntnisse gründlich aufarbeiten lassen und den Betroffenen helfen. Eine unabhängige Studie hat gezeigt, dass die Missbrauchs-Zahlen im Bistum Münster viel höher sind als gedacht – fast 200 beschuldigte Kleriker und Priester, mehr als 600 Opfer zwischen 1945 und 2015 zählt das Gutachten auf. Die Dunkelziffer soll aber noch höher sein. Über die heutige Erklärung von Bischof Felix Genn berichtet Andreas Jölli.
Suizidbeihilfe: Befürworter für Ausweitung
Seit erstem Jänner ist Sterbehilfe, konkret „Beihilfe zum Suizid“, unter bestimmten Voraussetzungen in Österreich erlaubt. Anwalt Wolfram Proksch, der die Gesetzesänderung beim österreichischen Verfassungsgerichtshof erfolgreich eingeklagt hat, spricht von 3 Personen, die diese Möglichkeit seitdem in Anspruch genommen haben. Ihm und den Befürwortern geht die neue Regelung nicht weit genug.
Gestaltung: Maria Harmer
GB: Sanktionen gegen Patriarch Kyrill
Nachdem die EU Anfang Juni wegen des Widerstands von Ungarns Präsident Viktor Orban von Sanktionen gegen den russisch orthodoxen Patriarchen Kyrill Abstand genommen hat, erfolgen diese nun von Seiten Großbritanniens. Das Außenministerium in London erklärte gestern, die Sanktionierung erfolge in Reaktion auf Kyrills „Unterstützung und Befürwortung“ des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Der Patriarch darf nun nicht mehr nach Großbritannien einreisen und eventuelle Vermögen auf britischen Konten werden eingefroren.
Moderation: Martin Gross