LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen 7.8.2022

Vorhang auf: Musik, Literatur und Kino

Sufismus, die sinnliche Seite des Islam | Sufi-Prinzessin und Widerstandskämpferin | Wie es nach dem Tod weitergehen kann | Bibelessay zu Markus 12, 41-44

Hör, was die Rohrflöte erzählt – Sufismus, die sinnliche Seite des Islam

Sehnsucht nach intensivem Erleben, danach, sich mit dem Göttlichen oder etwas Absolutem zu „vereinen“, ist für viele Menschen ein Bedürfnis. Sie findet ihren Ausdruck in der Kunst – und in der Spiritualität. So wird Mystik oft als Kern und gar Ursprung aller Religionen betrachtet; als das, was alle Traditionen verbindet. Lise Abid hat sich mit der islamischen Mystik, dem Sufismus, auseinandergesetzt, einer poetischen, sinnlichen und ekstatischen Ausdrucksweise von Spiritualität, wie sie etwa der Philosoph Ibn Arabi und der Dichter Rumi gelebt haben.

Lebenskunst
Sonntag, 7.8.2022, 7.05 Uhr, Ö1

Sufi-Prinzessin und Widerstandskämpferin – Aus dem Leben der Noor Inayat Khan

Ein Sufi-Prediger und Begründer einer internationalen Sufi-Bewegung, das war Hazrat Inayat Khan, dessen Vorfahre einst das Oberhaupt von Mysore war, einem Fürstenstaat im südlichen Teil Vorderindiens. So also wurde seine 1914 geborene Tochter Noor Inayat Khan zur Sufi-Prinzessin; doch nicht nur das. Die Tochter von Hazrat Inayat Khan und seiner Frau, der US-Amerikanerin Ora Meena Ray Baker, war unter anderem britische Geheimdienstagentin, die auf abenteuerliche Weise versuchte, die NS-Diktatur zu Fall zu bringen. Sie hat es mit dem Leben bezahlen müssen, 1944 wurde sie im KZ Dachau ermordet.

Ihre Geschichte erzählen in poetischer und künstlerisch sorgfältig ausgefeilter Form die Schauspielerin Birgit Lehner und die Musikerinnen Angela Stummer-Stempkowski an der Harfe und Rina Killmeyer an der Bansuriflöte. Brigitte Krautgartner hat eine der Aufführungen, die es auf verschiedenen österreichischen Bühnen gegeben hat, besucht.

Nirgendwo im Besonderen, sondern in Dir – Wie es nach dem Tod weitergehen kann

Es ist einer jener Filme, die auf wahren Ereignissen beruhen, Nowhere Special: Ein alleinerziehender Fensterputzer, der in Nordirland lebt, sucht für seinen kleinen Sohn eine Familie, denn er selbst hat nicht mehr lang zu leben. Brigitte Krautgartner hat sich den Film angesehen – gemeinsam mit dem Pfarrer der Wiener reformierten Stadtkirche und dreifachen Vater, Harald Kluge. Beide finden: ganz großes Kino, unprätentiös und berührend inszeniert.

Eine andere Welt ist möglich – Bibelessay zu Markus 12, 41-44

Bibelessay zu Markus 12, 41-44

Von den Gesetzen einer anderen Welt, einem „Reich Gottes“, in dem niemand mehr leisten muss als möglich, erzählen viele biblische Texte. Einer davon ist am 7. August in evangelischen Gottesdiensten zu hören. Er findet sich im ältesten Evangelium, in jenem, das nach Markus benannt ist. Gedanken dazu vom evangelischen Theologen Johannes Modeß, der ab 1. September als Pfarrer in der Lutherischen Stadtkirche in Wien tätig sein wird.

Redaktion und Moderation: Doris Appel