Sonntag, 9.10.2022, Ines Kvar

Allgemein

Früher war es Prof. Brinkmann, später dann Dr. House oder das Team von Grey’s Anatomy… Krankenhaussereien erfreuen sich größter Beliebtheit. Wie die Arbeit im Spital zwischen Bangen und Hoffen, zwischen Diagnose, Therapie und Heilung aussieht – davon handeln ab heute die Morgengedanken der katholischen Seelsorgerin Ines Kvar.

Angst, Hilflosigkeit und Ohnmacht auf der einen Seite, – Hoffnung, Dankbarkeit und Freude auf der anderen, all das sind die Gefühle, mit denen wir haupt- und ehrenamtliche Krankenhausseelsorgerinnen und- Seelsorger am LKH- Universitätsklinikum Graz konfrontiert sind.

Ines Kvar

ist katholische Krankenhausseelsorgerin

Geben und zurückbekommen

Dort bin ich seit zwei Jahren als Krankenhausseelsorgerin tätig. Es ist immer wieder eine Herausforderung, zu den Kranken und ihren Angehörigen auf die Stationen zu gehen. Vor dem ersten Kontakt gehen mir immer dieselben Fragen durch den Kopf: „Wem werde ich heute begegnen? Werde ich die richtigen Worte finden können?“ Bei meiner Arbeit gebe ich immer mein Bestes. Durch das Da-sein und Zuhören begleite ich Menschen in Grenzsituationen und trage so zu ihrer Entlastung bei.

Dabei erzählen sie mir viele berührende Lebensgeschichten, ihre Krankengeschichte kommt meist nicht zu kurz. Manche Begegnungen und Lebensgeschichten wirken auch auf mich als Mensch ziemlich belastend. Trotzdem verlasse ich die Stationen immer wieder mit großer Dankbarkeit, weil ich jedes Mal nicht nur gebe, sondern auch sehr viel zurückbekomme.